Wiener Börse (Schluss)

Schwach in die verkürzte Handelswoche

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Konjunktursorgen drückten Börsen europaweit ins Minus - Bankenwerte unter Druck.

Den ersten Handelstag nach dem verlängerten Osterwochenende hat die Wiener Börse mit kräftigen Kursverlusten beendet. Der ATX fiel bis zum Handelsende am Dienstag bei gutem Volumen um 44,73 Punkte oder 2,17 Prozent auf 2.015,00 Einheiten.

Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 25 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.040 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,70 Prozent, DAX/Frankfurt -2,49 Prozent, FTSE/London -2,23 Prozent und CAC-40/Paris -3,07 Prozent.

Mangels eigener Impulse orientierte sich der heimische Markt einmal mehr am europaweiten Umfeld. Für Abwärtsdruck sorgten an den europäischen Handelsplätzen negativ aufgenommene Konjunkturdaten aus Übersee. So hatte etwa der am Karfreitag veröffentlichte Arbeitsmarktbericht der US-Regierung mit einem schwächer als erwarteten Stellenaufbau im März enttäuscht.

Zudem habe die Spreadausweitung bei spanischen Anleihen die Euro-Schuldenkrise wieder verstärkt in den Fokus der Anleger gerückt, hieß es. Trotz der Ankündigung von Sparvorhaben durch die Regierung bewegten sich die Renditen für spanische Staatspapiere mit zehnjähriger Laufzeit zuletzt auf die Sechs-Prozent-Marke zu.

Kaum börsenrelevante Nachrichten
In Wien lagen zu Beginn der verkürzten Handelswoche kaum börserelevante Nachrichten vor. Händler sprachen von einem ruhigen Handelsverlauf nach dem verlängerten Osterwochenende.

Ein europäischer Branchenvergleich wies die konjunktursensiblen Banken- und Rohstoffwerte als schwächste Sektoren aus. Im Einklang damit gaben die schwergewichtigen Erste Group um 2,75 Prozent auf 15,40 Euro nach und Raiffeisen Bank International (RBI) rutschten gar um 5,59 Prozent auf 21,95 Euro ab. Im Rohstoffsektor bauten voestalpine ein Minus von 4,43 Prozent auf 22,76 Euro.

Unter den übrigen Schwergewichten gab es ebenfalls durchwegs Verluste zu beobachten. OMV fielen 2,16 Prozent auf 24,92 Euro, Andritz und Immofinanz schlossen nach kurzzeitigen Abstechern in die Gewinnzone mit Einbußen von 1,75 Prozent auf 71,32 Euro bzw. von 0,54 Prozent auf 2,59 Euro.

Unter den übrigen Immowerten herrschte am Berichtstag keine einheitliche Tendenz vor. CA Immo Anlagen und s Immo büßten um 3,37 Prozent auf 8,32 Euro bzw. um 3,15 Prozent auf 4,30 Euro ein, während conwert und Warimpex mit plus 0,46 Prozent auf 9,19 Euro bzw. mit plus 1,27 Prozent auf 1,04 Euro im oberen Bereich der Kurstafel anzutreffen waren.

Auch die heimischen Versicherungswerte vermochten sich am Berichtstag für keinen klaren Trend zu entscheiden. UNIQA befestigen sich um 0,81 Prozent auf 12,50 Euro, Vienna Insurance Group (VIG) ließen indes um 2,29 Prozent auf 30,48 Euro nach. Auf Europaebene musste der Versicherungsbereich kräftig Federn lassen, der entsprechende Branchenindex lag zur Schlussglocke über vier Prozent im Minus.

Österreichische Post gaben mit Abschlägen von 0,90 Prozent auf 25,80 Euro deutlich weniger nach als der Gesamtmarkt. Das teilverstaatlichte Unternehmen plant, die heimische Systemlogistik Distribution GmbH zu kaufen. Die Übernahme soll - vorbehaltlich der kartellrechtlichen Freigabe - Ende Mai 2012 erfolgen, teilte die Post per Aussendung mit.
 

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