Der staatlich gestützte niederländische Finanzkonzern ING will angesichts sinkender Gewinne, der Euro-Schuldenkrise und der Turbulenzen an den Märkten seinen Sanierungskurs fortsetzen. Die Rückzahlung der Staatshilfe, der Abbau von Risiken und die Abspaltung des Versicherungsgeschäfts haben derzeit die höchste Priorität.
ING hat mit seinen Gewinn im vergangenen Quartal die Erwartungen von Analysten verfehlt. Grund waren Rückstellungen für Kreditausfälle, wie das Management erklärte. Der Nettogewinn brach im zweiten Quartal um 22,3 Prozent ein auf 1,171 Mrd. Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 1,34 Milliarden gerechnet. Auf vergleichbarer Basis fiel der Vorsteuergewinn im Bankgeschäft um 13,1 Prozent auf 995 Mio. Euro und im Versicherungsgeschäft um 51,5 Prozent auf 229 Mio. Euro. Auch hier hatten Branchenexperten höhere Ergebnisse erwartet.
Die ING wurde in der Finanzkrise mit insgesamt zehn Mrd. Euro vom Staat gestützt. Bisher haben die Niederländer sieben Mrd. Euro zurückgezahlt.