Privat-Konkurse verdreifacht

150.000 Österreicher sind pleite

Teilen

7.315 Menschen meldeten heuer Privatkonkurs an. Und: 150.000 sind pleite.

Die Krise schlägt voll durch: Noch nie waren so viele Menschen in Österreich so arm wie jetzt. Bis zu 150.000 sind derzeit insolvent – das ergeben die schockierenden neuen Zahlen des Gläubigerschutzverbandes KSV 1870. Diese Menschen haben kein Geld mehr für ihre Wohnung, können sich kaum Nahrung leisten und können ihren Kindern nichts schenken.

Das zweite große Ergebnis der KSV-Studie: Nur ein Bruchteil der Betroffenen meldet auch offiziell Konkurs an. Einer der prominentesten Menschen, die in Privatkonkurs gingen, ist Peter Rapp (Foto). 1997 meldete er sich insolvent. Es war damals ein bewegendes Outing: Er verlor sein Geld beim Glücksspiel. Mittlerweile ist er wieder top im Geschäft – derzeit als Jury-Mitglied bei der ORF-Talente-Show Die große Chance.

Aktuell haben von Jänner bis September 7.315 Menschen Privatkonkurs angemeldet. Insgesamt haben sie 915 Millionen Euro Schulden.

Der KSV zeigt sich überrascht, dass sich nur 8,8 Prozent der hochverschuldeten Menschen vor den Konkursrichter wagen.

Heuer schlitterten bereits 4.488 Firmen in Konkurs
Die Alarmglocken schrillen beim Lesen der Statistiken des Gläubigerschutzverbandes: Die Zahl der Privatkonkurse hat sich zwischen 2000 und 2011 mehr als verdreifacht.

Aber: Die meisten Schuldner hat dieser Schritt gerettet – 80 Prozent waren nach einigen Jahren schuldenfrei.

Niemand bleibt von der Krise verschont. Weitere Berechnungen des KSV zeigen: Bis September gingen 4.488 Firmen pleite – plus 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders bitter: Betroffen waren insgesamt 15.600 Arbeitnehmer – viele werden wohl in die Schuldenfalle tappen.

Die stärksten Bilder des Tages

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.