Die krisengeschüttelte Luftfahrtgesellschaft setzt den Rotstift an.
Bis Ende 2014 solle etwa mit der Verkleinerung der Flugzeugflotte und einer Reduzierung der Personalkosten der Schuldenstand um zwei Mrd. Euro verringert werden, teilte die nach Umsatz größte Fluggesellschaft Europas am Donnerstag mit. Der ursprünglich geplante Kapazitätsausbau falle kleiner aus. Die Lieferung mehrerer Maschinen von Boeing und Airbus werde verschoben - darunter auch jene von zwei A380-Großraumflugzeugen. Das mit schwachem Geschäft kämpfende französisch-niederländische Unternehmen sicherte der EADS-Tochter aber zu, seine Bestellung von 25 der neusten Airbus-Modelle A350 aufrechtzuerhalten.
Der Lufthansa-Konkurrent kündigte nach einer Reihe von Streiks an, die Löhne und Gehälter 2012 und 2013 einzufrieren. Die Maßnahmen bilden den Auftakt eines politisch sensiblen Umstrukturierungsplan, der erst nach den französischen Präsidentenwahlen in rund drei Monaten abgeschlossen werden dürfte.
Air-France-Aktien schossen am Donnerstag mehr als sieben Prozent in die Höhe. Nach der schlechten Geschäftsentwicklung im Vergleich zu den Rivalen hatte Air France im Oktober seinen bisherigen Konzernchef vor die Tür gesetzt. Nun hoffen die Anleger darauf, dass der im Herbst auch auf den CEO-Sessel des Konzerns zurückgeholte Verwaltungsratschef Jean-Cyril Spinetta das Ruder herumreißen wird.