Quote 8,4 Prozent

Arbeitslosenzahl steigt - 380.460 ohne Job

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Durch die Kältewelle gingen vor allem Arbeitsplätze am Bau verloren.

380.460 Menschen waren Ende Februar in Österreich ohne Arbeit. Das sind um 5,2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig stieg die Zahl der Beschäftigten um 60.000 auf über 3,3 Millionen und erreichte damit eine Rekordhöhe, teilte das Sozialministerium am Donnerstag in einer Aussendung mit.

Über 70.000 in Schulungen
Von den Menschen, die derzeit keine Arbeit haben, sind 310.064 (+6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat) als Arbeitslose registriert. Zusätzlich zu den als arbeitslos registrierten Menschen waren 70.396 in Schulung und damit ebenfalls ohne Arbeit. Das sind um 1,3 Prozent mehr als im Jahr davor.

Laut der österreichischen Berechnungsmethode beträgt die Arbeitslosenquote 8,4 Prozent und ist damit gegenüber dem Februar 2011 um 0,3 Prozentpunkte gestiegen.

Kältewelle kostet Jobs
Vor allem die Kältewelle habe dazu geführt, dass etliche Arbeitsplätze - etwa am Bau - verloren gingen, heißt es. Laut dem Sozialministerium haben aber fast 100.000 Arbeitslose bereits eine Stellenzusage. Das sind um 7,2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Überdurchschnittlich stark stieg die Arbeitslosigkeit im Februar in der Leiharbeiter-Branche (+12,9 Prozent) und in der Bau-Branche (+9,2 Prozent).

Die Anzahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im Februar gegenüber dem Vergleichsmonat um 2.465 auf 45.240 Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren angestiegen, ein Plus von 5,8 Prozent.

Stärkster Anstieg in der Steiermark
In den Bundesländern stieg die Zahl der registrierten Arbeitslosen am stärksten in der Steiermark (+9,4 Prozent), gefolgt von Salzburg (+8,7 Prozent) und Tirol (+8,5 Prozent). In Vorarlberg dagegen ging die Arbeitslosenzahl geringfügig um 0,8 Prozent zurück.

Niedrigste Rate in Europa
Im europäischen Vergleich hat Österreich weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote. Laut der EU-Berechnungsmethode Eurostat betrug die Arbeitslosenquote in Österreich im Jänner 4,0 Prozent. Der Durchschnitt der EU-15 lag bei 9,9 Prozent.

AK fordert besseren Kündigungsschutz für Ältere 
Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel fordert, den Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Älteren "offensiv" zu begegnen. "Es ist einfach zu verlangen, dass Ältere länger arbeiten sollen. Aber was nützt das, wenn die Realität anders aussieht und längeres Arbeiten nicht möglich gemacht wird." Er möchte auch die Unternehmen in die Pflicht nehmen, damit mehr Arbeitsplätze entstehen, die für Ältere geeignet sind. Außerdem fordert Tumpel einen besseren Kündigungsschutz für Ältere.

Auch der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) schlägt in diese Kerbe und wiederholt seine Forderung, Arbeitgeber zu bestrafen, wenn diese ältere Menschen auf die Straße setzen.

Trotz Sparpaket würden in den nächsten Jahren Hunderte Millionen in aktive Arbeitsmarktpolitik für ältere und gesundheitlich eingeschränkte Menschen investiert, sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Neue Arbeitsplätze für ältere Arbeitslose sollen gefördert werden. Auch in in Präventionsmaßnahmen soll investiert werden.

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