Kreditwürdigkeit nur "CCC"

Griechenland hat nun offiziell Ramschstatus

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Eine Ratingagentur hat erneut die Kreditwürdigkeit Athens gesenkt.

Athen hat am Montag die neue drastische Senkung der Kreditwürdigkeit Griechenlands durch die Ratingagentur Standard & Poor's kritisiert. Die langfristige Bewertung wurde auf "CCC" gesenkt und damit auf Ramschstatus. Die Senkung der Kreditwürdigkeit nehme nicht die intensiven Unterredungen zur Kenntnis, die innerhalb der EU und im Internationalen Währungsfonds (IWF) stattfinden. Durch diese soll eine "praktikable Lösung gefunden werden", hieß es in einer Erklärung des Finanzministeriums.

Griechenland bleibe "unerschütterlich" auf dem eingeschlagenen Kurs der Rettung des Landes, hieß es. EU und IWF beraten über ein weiteres Rettungspaket, Griechenland will zusagen, noch härter zu sparen und in großem Stil Staatsbesitz zu privatisieren, damit Geld in Staatskassen fließt.

Sondertreffen der EU-Finanzminister
Die EU-Finanzminister kommen am Dienstag (18.00 Uhr) in Brüssel zu einem Sondertreffen zusammen. Bei dem informellen Abendessen geht es offiziell darum, wie durch strengere Regeln zur Haushaltspolitik Schuldenkrisen in Zukunft vermieden werden können. Doch auch die Lage in Griechenland dürfte zur Sprache kommen.

Umfangreiche Streiks geplant


Aus Protest gegen die Sparpläne der Regierung stehen am Mittwoch neue Streiks an: Züge, Fähren, Ministerien und staatliche Unternehmen wie die Elektrizitätsgesellschaft sowie viele Banken sollen für 24 Stunden bestreikt werden. Die Tourismusbranche soll darunter nicht direkt leiden. Die Fluglotsen werden nicht am Streik teilnehmen, wie ihre Gewerkschaft am Dienstag mitteilte.

Zu dem Streiks haben die beiden größten Gewerkschaftsverbände des privaten (GSEE) und des staatlichen Sektors (ADEDY) aufgerufen. Auch die hauptsächlich über das Internet organisierte Bewegung der sogenannten "Empörten Bürger" will am Streik teilnehmen.

Die "Empörten" wollen am Mittwoch alle Zufahrtsstraßen zum Parlament in Athen sperren. Sie demonstrieren seit mehr als 20 Tagen täglich vor dem Parlament und beschimpfen die Politiker des Landes als "Diebe und Verräter". Am Streik sollen auch die Journalisten teilnehmen. Aus diesem Grund soll es am Mittwoch keine Nachrichten im Radio und Fernsehen geben.
 

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