Griechenland

Athen wirft jetzt 20.000 Beamte raus

Teilen

Ohne Hilfsgeld Pleite Mitte Oktober - EU-Experten prüfen Sparprogramm.

Die Lage in Griechenland wird immer dramatischer. Sozusagen mit Last-Minute-Sparanstrengungen stemmt sich Athen gegen die Staatspleite – die droht, wenn nicht bis Mitte Oktober die nächste Tranche (acht Milliarden Euro) an Hilfskrediten von EU und IWF fließt. Vertreter der Troika aus EU, EZB und IWF prüfen in den nächsten Tagen, ob die Griechen die Spar-Voraussetzungen für die Auszahlung des Geldes erfüllen.

Entlassungswelle
Als Erstes kommt jetzt eine große Entlassungswelle bei Staatsangestellten. Rund 200.000 Griechen arbeiten bei staatlichen Unternehmen, jeder Zehnte muss gehen. Rund 20.000 Beamte werden demnach auf die Straße gesetzt. Betroffen sind Bedienstete von 151 Firmen, darunter Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, der U-Bahn und der staatlichen Eisenbahn. Binnen zwei Wochen sollen die Firmenchefs Listen mit Namen der Mitarbeiter erstellen, die gehen müssen.

Nervöse Börsen
Die Finanzmärkte bleiben weiter hochnervös. Ein Gerücht, dass Deutschlands Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy eine gemeinsame Erklärung zu Griechenland abgeben wollten, ließ die Kurse kurzfristig hochschnellen. Aber Fehlanzeige: Merkel dementierte, man stehe „in permanentem Kontakt“, aber ein neues Papier gebe es nicht. Prompt verloren die Börsen wieder, es blieb ein Auf und Ab.

Heute soll es eine Dreier-Telefonkonferenz zwischen Merkel, Sarkozy und Griechenlands Regierungschef Papandreou geben.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.