Am 24. Juli ist die Frist für verbindliche Offerte für die Constantia-Privatbank zu Ende gegangen. Zweimal war die Frist zuvor verlängert worden. Wie es am 25. Juli hieß, sind bei den mit dem Verkauf beauftragten Investmentbanken die Schreiben der Kandidaten der Shortlist eingegangen.
Wie verbindlich die Briefe waren und unter welchen Bedingungen (Hauptthema: Haftungs-Abgrenzung von Altlasten und Schadenersatzrisiken) man kaufbereit wäre, wird nun bewertet. Ab Mitte der Woche wollen die Aufsichtsräte der Constantia-Bank die Ergebnisse und die weiteren Schritte beraten, hieß es.
Die bis zum Herbst 2008 der Turnauer-Erbin Christine de Castelbajac gehörende kleine Privatbank steht zu je 24,99 Prozent im Eigentum der Bank Austria und der RZB, 23,75 Prozent gehören der Erste Bank, 15,63 Prozent der ÖVAG und 10,64 Prozent der BAWAG. Die Privatbankbank musste vorigen Oktober von den großen heimischen Geschäftsbanken aufgefangen werden, die Notenbank gab eine Liquiditätsgarantie, die im September ausläuft. Zuvor sollte die Bank verkauft sein, hoffen die Verantwortlichen.
Die Gelegenheit, im Verkaufsprozess Einblicke in die Bank zu kriegen, hatten etliche genutzt. Auch die eine oder andere Privatbank aus Österreich bzw. in Österreich tätige Privatbank. Dass von dort Bewerbungen ausblieben, wurde letztlich mit den Risiken aus der Immofinanz-Vergangenheit begründet.
Unter einigen schon länger diskutierten möglichen Finanzinvestoren, die es auf die "Shortlist" geschafft haben, hat ein Magazin vor kurzem die schweizerisch-griechische EFG-Gruppe geoutet. Dem deutschen Privatbankhaus Hauck und Aufhäuser werden in informierten Kreisen aus Frankfurt keine Ambitionen mehr auf einen Deal nachgesagt.