Das aus der alten Constantia Privatbank herausgekaufte und in "Semper Constantia Privatbank AG" umfirmierte neue Finanzinstitut will wieder zu einer führenden Privatbank in Österreich werden. "Wir sehen uns als Privatbank für private Kunden, Unternehmen, Stiftungen, Fonds und Produktanbieter in Österreich und der EU", so Miteigentümer Erhard Grossnigg.
Jeweils 48 % halten Strabag-Boss Peter Haselsteiner, Donau-Chemie-Eigentümer Alain de Krassny und Sanierer Grossnigg die restlichen 4 %. Er bestätigte heute indirekt den kolportierten Kaufpreis von rund 30 Mio. Euro. Ein Besserungsschein soll verhindern, dass die neuen Eigentümer das Institut in den kommenden Jahren mit Gewinn weiterveräußern. Dazu sollte es aber nicht kommen: "Wir sehen uns als langfristige Investoren", sagte Grossnigg.
"Wir wollen weder eine Universalbank noch eine Investmentbank werden", führte Grossnigg aus. "Diskret, seriös, unabhängig und nicht in der Öffentlichkeit" sollen die risikoarmen und konservativen Geschäfte in Zukunft gemacht werden, vergleichbar mit dem Schweizer Modell des Private Banking. Dagegen sollen die typischen Bankrisiken abgebaut, die Hypothekarkredite weitgehend zurückgefahren und neue Kredite nur mehr selektiv vergeben werden.
Die Startbedingungen seien attraktiv, so Grossnigg. So verfüge das Institut derzeit über eine Eigenkapitalquote von 20 %. Die Liquidität sei ausreichend. Die rund 130 Mitarbeiter seien gut ausgebildet und loyal. Zusätzlich zu den beiden Vorständen - Helmut Urban und Friedrich Racher - soll noch ein dritter Vorstand stoßen.
Semper Constantia verfügt derzeit über eine Bilanzsumme von rund 650 Mio. Euro und verwaltet rund 10 Mrd. Euro Kundengelder, in der Blütezeit waren es Ende 2007 knapp 24 Mrd. Euro. Damit lag das Institut mit einem geschätzten Marktanteil von gut 12 % an 2. Stelle am heimischen Privat Banking-Markt.