Deutsche Bank verzichtet offenbar auf ABN-Deal

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Die Expansionspläne der Deutschen Bank in den Niederlanden sind anscheinend geplatzt. Nach Angaben des niederländischen Finanzministeriums hat der deutsche Branchenprimus die Gespräche über den Kauf von Teilen der Bank ABN Amro beendet. Es sei jetzt wichtig, die Integration von ABN und der Fortis Bank Niederlande weiter voranzutreiben.

Die Niederlande und die Deutsche Bank streiten sich seit Monaten unter anderem über den Preis des bereits vor einem Jahr vereinbarten Deals. Von dem Frankfurter Geldhaus gab es zunächst keinen Kommentar.

Die belgisch-niederländische Finanzgruppe Fortis hatte ABN Amro 2007 gemeinsam mit anderen Banken übernommen. Aus Wettbewerbsgründen musste Fortis Teile verkaufen, die Deutsche Bank griff zu. Doch Fortis verhob sich mit der ABN-Übernahme und musste schließlich verstaatlicht werden. Die Niederlande versuchen seither, ABN Amro gemeinsam mit der Fortis Bank Niederlande als Institut wieder aufleben zu lassen. Dabei wollten sie der Deutschen Bank einen höheren Preis abringen, worauf sich die Frankfurter aber nicht einließen.

Die Deutsche Bank hat die ABN-Teile vor einem Jahr für 700 Mio. Euro übernommen - das waren 300 Mio. Euro unter dem Buchwert. Mit dem Kauf wäre die Deutsche Bank zur viertgrößten Mittelstandsbank in den Niederlanden aufgestiegen.

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