Steuerhinterziehung

Ermittlungen gegen Ryanair-Chef O'Leary

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Ryanair soll Lohnnebenkosten für italienische Mitarbeiter nicht bezahlt haben.

Ryanair bekommt in Italien Schwierigkeiten. Die Justizbehörden der norditalienischen Stadt Bergamo hat Ermittlungen gegen Ryanair-Chef Michael O'Leary aufgenommen. Der Vorwurf lautet auf Steuerhinterziehung, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Dienstag. Ermittlungen laufen auch gegen O'Learys rechte Hand bei Rechtsfragen, Juliusz Komorek.

Ryanair wird beschuldigt, die Lohnnebenkosten für 220 italienische Mitarbeiter der Airline nicht bezahlt zu haben. Diese waren in Dublin nach irischem Arbeitsrecht angestellt worden, arbeiten aber de facto auf dem lombardischen Flughafen von Orio al Serio bei Mailand. Damit seien für die Kassen der italienischen Fürsorgeanstalt INPS Verluste in Höhe von 12 Mio. Euro entstanden, behaupten die Staatsanwälte.

Vorwürfe zurückgewiesen

Ryanair wies die Vorwürfe entschieden zurück. Da sie keine fixe Niederlassung in Italien habe, sei sie für die Zahlung der Lohnnebenkosten nicht verantwortlich. Ryanair ist 2011 zur stärksten Fluggesellschaft Italiens aufgerückt. Die irische Lowcost-Gesellschaft meldete 2011 28,1 Mio. Passagiere, drei Millionen mehr als der Ex-Monopolist Alitalia.

Ryanair-Chef Michael O'Leary hatte sich bei seinen Einstieg in Italien das Ziel gesetzt, den Konkurrenzkampf gegen Alitalia zu gewinnen. Für Ryanair ist Italien der zweitstärkste Markt nach der Region Großbritannien und Irland. Ryanair ist in Italien auf 22 Flughäfen präsent. Bis Ende 2012 rechnet die Airline, die Zahl der Passagiere auf 30 Millionen zu erhöhen.

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