EU-Bankenaufsicht EBA will Datenbank schaffen.
Gescheiterte Banker sollen nach den Vorstellungen der EU-Bankenaufsicht EBA künftig auch in anderen Ländern Europas nicht mehr ohne weiteres Fuß fassen können. Die Londoner Behörde will dazu im nächsten Jahr eine Datenbank schaffen, in der Eignung und Qualifikation von Bankern für ihren Job verzeichnet sind, wie EBA-Direktorin Isabel Vaillant der Nachrichtenagentur Reuters sagte.
Bisher werden solche Informationen nicht zentral gesammelt, sondern nur auf Anfrage von den nationalen Behörden weitergegeben. In Deutschland brauchen Bankmanager eine Lizenz der Finanzaufsicht BaFin, wenn sie in den Vorstand aufsteigen wollen, in Österreich eine von der Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA.
Die EBA will die Datenbank aber auf weitere Funktionen in einer Bank ausweiten, etwa auf die interne Revision. Grundlage dafür ist die EU-Richtlinie CRD IV, mit der unter anderem die Eigenkapitalregeln nach Basel III in Europa umgesetzt werden. Die EBA könne die nationalen Behörden damit zwar nicht zu einem einheitlichen Standard zwingen, sagte Vaillant. Sie hofft aber auf öffentlichen Druck, wenn sich einzelne Staaten widersetzen sollten. Das müsse aber nicht bedeuten, dass ein Banker, der in einem Land abgelehnt werde, automatisch auch in anderen Ländern keine Lizenz erhalten könne. Das hänge immer vom Einzelfall ab.