Japan-Katastrophe

Europas Börsen starten mit Verlusten

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Die Katastrophe in Japan überschattet die Eröffnung der neuen Börsenwoche.

Die weitere Entwicklung in Japan nach dem verheerenden Erdbeben und dem folgenden Tsunami dürfte auch den deutschen Leitindex DAX zum Wochenstart weiter ins Minus drücken. Bereits vor dem Wochenende hatten die Katastrophenmeldungen aus Japan das Börsenbarometer erstmals seit zwei Monaten unter die psychologisch wichtige Marke von 7.000 Punkten gedrückt und den DAXdamit fast die kompletten Kursgewinne seit Jahresbeginn gekostet.

Verluste halten sich in Grenzen
Dass die Kursverluste sich voraussichtlich in Grenzen halten werden, führten Börsianer unter anderem darauf zurück, dass die US-Börsen trotz der Katastrophe in Japan mit einem Plus ins Wochenende gegangen waren. Besonders im Blick sein dürften angesichts der immensen Schäden in Japan die Werte aus der Versicherungsbranche wie etwa die Papiere von Axa, Aegon und die Titel des weltweit zweitgrößten Rückversicherers Swiss Re.

Panische Verkäufe in Japan
Nachrichten um eine drastische Notmaßnahme der japanischen Notenbank zur Beruhigung der Finanzmärkte sowie die bleibende Angst vor einer Kernschmelze binden die Aufmerksamkeit der Börsianer und hätten in Japan zu panischen Verkäufen geführt, sagte ein Aktienhändler. Die Stimmung der Börsianer dürfte weltweit schlecht bleiben. In Tokio brach der Nikkei-225-Index um mehr als sechs Prozent ein. Die Wall Street hatte sich dagegen am Freitag nach Anfangsverlusten klar ins Plus gearbeitet.

Deutsche Energieversorger unter Druck
Laut Händlern stehen nach den Entwicklungen im japanischen Atomkraftwerk Fukushima die Versorger Eon und RWE unter Druck. Sie verwiesen darauf, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel als Konsequenz aus dem Atomunfall in Japan angekündigt hat, sie Sicherheitsstandards in deutschen Atomkraftwerken überprüfen zu wollen. SPD, Grüne und Linke fordern eine Rücknahme der im Herbst von der Regierung beschlossenen Laufzeitverlängerung für deutsche Meiler und dass älterer Anlagen abgeschaltet werden. Die Koalition lehnt das ab.

Große Versicherer rechnen mit Verlusten
Auch Versicherungswerte wie die Allianz, vor allem aber die Aktien der Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück bleiben wegen der Nachrichten aus Japan im Blickpunkt der Anleger und gaben vorbörslich deutlich nach. Ein Börsianer sagte: "Die Branche dürfte unter Druck bleiben, nachdem die verheerenden Ausmaße der Katastrophe erst nach und nach deutlich werden."

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