Börsenschluss

Europas Leitbörsen ohne klare Richtung

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Unerwartet guter US-Arbeitsmarktbericht beflügelt Handel in Europa nicht.

Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag uneinheitlich ins Wochenende gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 20,50 Einheiten oder 0,64 Prozent auf 3.177,89 Zähler.

Dass der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht deutlich über den Erwartungen lag, beflügelte die europäischen Aktienmärkte kaum. Bereits am Vormittag hatten europäischen Industrie- und Arbeitsmarktdaten keine nennenswerten Impulse gebracht. Im Späthandel rückte Marktteilnehmern zufolge zunehmende Sorgen um eine weitere Eskalation in der Ukraine in den Fokus. Zuletzt ist der UN-Sicherheitsrat zu einer erneuten Sitzung zusammengekommen.

Daneben bewegten Unternehmensnachrichten. In Frankfurt profitierten die Titel der Deutschen Telekom von Berichten über ein bevorstehendes Gebot für die US-Tochter T-Mobile und legten 1,08 Prozent auf 12,21 Euro zu. Die Papiere der amerikanischen Mobilfunksparte waren am Vortag im US-Handel mit einem Plus von mehr als acht Prozent deutlich angesprungen, nachdem es in Medien hieß, der Konkurrent Sprint habe im April mit Banken über die Finanzierung einer möglichen Übernahme gesprochen.

   Im Euro-Stoxx-50 zeigten sich andere Telekom-Werte ebenfalls fester. Orange legten 1,11 Prozent auf 11,80 Euro zu, Telefonica steigerten sich um 1,08 Prozent auf 12,20 Euro.

   Für Gesprächsstoff sorgte auch der Übernahmepoker um AstraZeneca. Der britisch-schwedische Pharmakonzern hat ein Angebot des US-Konkurrenten Pfizer erneut abgelehnt. Der Verwaltungsrat sei zur Übereinkunft gekommen, dass das neue Übernahmeangebot nicht ausreichend sei und das Potenzial von AstraZeneca unterbewerte, teilte der Konzern zu Mittag mit. Pfizer hatte zuletzt sein Angebot nachgebessert und 5.000 Pence je Aktie geboten. Die Papiere gingen mit einem Minus von 0,15 Prozent bei 4.808 Pence aus dem Handel.

   Für Aufsehen sorgten zudem Royal Bank of Scotland. Die Papiere der seit der Finanzkrise größtenteils verstaatlichten Großbank schossen um 8,19 Prozent auf 331,70 Pence nach oben. Im ersten Quartal hat sich der Nettogewinn des Instituts verglichen zum Vorjahreszeitraum auf 1,2 Milliarden Pfund (rund 1,5 Mrd. Euro) verdreifacht.

   Unter Verkaufsdruck gerieten hingegen die Titel von BNP Paribas, die mit einem Minus von 3,01 Prozent bei 52,48 Euro aus dem Handel gingen. Die Schweizer Bank Credit Suisse hatte sich zu den Zahlen für das erste Quartal skeptisch geäußert und die Papiere auf "Neutral" abgestuft.
 

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