Autowerte legen klar zu. Banken unter Verkaufsdruck.
Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch uneinheitlich aus dem Handel gegangen. Marktteilnehmer sprachen von einem von Zurückhaltung geprägten Handel im Vorfeld der anstehenden Bekanntgabe der US-Leitzinsentscheidung. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 0,17 Prozent auf 3.062,05 Zähler.
Alle Augen richteten sich auf die Bekanntgabe der Fed-Beschlüsse um 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Nachdem die US-Notenbank Fed im Dezember erstmals seit der Finanzkrise ihren Leitzins erhöht hatte, wird allgemein am Markt zwar nicht mit einem weiteren Zinsschritt zum aktuellen Zeitpunkt gerechnet. Allerdings dürften die Anleger die Rede von Fed-Chefin Janet Yellen auf Hinweise zur künftigen Geldpolitik abklopfen, hieß es von Analystenseite.
Die Aktien von Autobauern waren in einer Branchenbetrachtung nach guten Absatzzahlen die stärksten Werte. BMW-Papiere schossen nach der Vorlage endgültiger Zahlen 3,9 Prozent hoch. Ein Händler wertete vor allem den Ausblick positiv. Daimler zogen 1,8 Prozent an und VW legten 1,5 Prozent zu. Dank zweistelliger Zuwächse in Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland kletterte der Absatz in der Europäischen Union im Februar auf gut eine Million Fahrzeuge.
Banken standen dagegen europaweit unter Verkaufsdruck: Anteilsscheine der Deutschen Bank verloren satte 4,4 Prozent. Banco Santander und ING verloren 2,4 bzw. 1,6 Prozent an Wert. Bei der UniCredit gab es ein vergleichsweise moderates Minus von 0,4 Prozent zu sehen.
Aktien der Bank Credit Suisse rasselten gar 4,9 Prozent nach unten. Börsianer verwiesen darauf, dass der Finanzchef der Credit Suisse kurzfristig die Teilnahme an einer Investorenkonferenz abgesagt habe.
Dufry verteuerten sich ungeachtet enttäuschender Zahlen um 1,24 Prozent. Der Betreiber von "duty-free"-Geschäften verfehlte mit den Zahlen für 2015 die Erwartungen.
Die Aktien des deutschen Bau- und Industriedienstleisters Bilfinger sackten nach einer angekündigten Dividendenstreichung um massive 9,2 Prozent ab. Angesichts des Rekordverlustes im vergangenen Jahr sowie hoher Mittelabflüsse für den laufenden Umbau soll die Dividende entfallen, hieß es von Unternehmensseite.
Die Börsen in Frankfurt und London drücken bei ihrem geplanten Zusammenschluss aufs Tempo. Die Deutsche Börse und die London Stock Exchange (LSE) einigten sich auf einen Zusammenschluss auf Augenhöhe, wie beide Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten. Nun müssen Aktionäre und Aufseher entscheiden. Die Aktien der Deutschen Börse schlossen mit plus 0,16 Prozent und LSE verbilligten sich um 1,2 Prozent.