Rekord-Tief

EZB belässt Leitzins bei 1,0 Prozent

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Die Währungshüter setzen die Politik des billigen Geldes fort.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Leitzins im Euroraum wie erwartet auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent. Das entschied der EZB-Rat bei seiner Sitzung am Donnerstag in Frankfurt. Damit setzen die Währungshüter ihre Politik des billigen Geldes fort, weiten sie aber anders als zuletzt Japan nicht aus. Der wichtigste Zins zur Versorgung der Banken im Euro-Raum mit Zentralbankgeld verharrt seit Mai 2009 auf diesem Niveau.

 Thema im EZB-Rat dürfte angesichts der sich häufenden Warnungen auch der drohende internationale Währungskrieg sein. Mit Spannung wird erwartet, ob und wie sich EZB-Präsident Jean-Claude Trichet bei einer Pressekonferenz am Nachmittag zu diesem Thema äußern wird.

  Während Notenbanken etwa in Japan, USA und Brasilien die Geldschleusen weiterhin weit geöffnet halten und damit die Wirtschaft ihrer Länder unterstützen, erwarten Volkswirte, dass Europas oberste Währungshüter an dem geplanten allmählichen Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik festhalten werden.

  An der Zinsschraube dürfte die EZB frühestens gegen Ende 2011 drehen. Höhere Zinsen würden Kredite verteuern und könnten daher Gift für die Erholung der Konjunktur sein. Auch die britische Notenbank ließ ihren Leitzins am Donnerstag bei 0,5 Prozent.
 

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