Entscheidung

EZB-Leitzins bleibt bei 1,0 Prozent

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Niedrige Zinsen verbilligen Kredite und schieben damit das Wachstum an.

Der Leitzins im Euroraum bleibt auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent. Das beschloss der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt, wie die EZB nach der ersten Ratssitzung in diesem Jahr mitteilte. Nach zwei Senkungen in Folge hatten Volkswirte mit dieser Zinspause gerechnet.

Wegen der schwächelnden Konjunktur gibt es allerdings bereits Forderungen, den wichtigsten Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft im Euroraum weiter zurückzunehmen. Niedrige Zinsen verbilligen tendenziell Kredite für Unternehmen und Verbraucher und können so das Wachstum anschieben.

Doch noch haben die jüngsten massiven Maßnahmen der Notenbank nicht ihre volle Wirkung entfaltet: Kurz vor Weihnachten hatte die EZB über einen außergewöhnlich langen Dreijahreskredit fast 500 Milliarden Euro an Geldinstitute der Eurozone ausgereicht. Das soll ein Austrocknen der Kreditströme verhindern.

Nach Meinung von Beobachtern wird sich die Notenbank unter ihrem seit Anfang November amtierenden Präsidenten Mario Draghi alle Optionen offen halten - auch aufgrund der nach wie vor vorhandenen Verspannungen im Bankensektor. Die EZB selbst stellte im Dezember fest, die Finanzstabilität im Euroraum sei so stark gefährdet wie nie seit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008.

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