Fehleinschätzung

Finanzkrise: Report wirft IWF Versagen vor

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Die Organisation habe "nur wenig klare Warnzeichen abgegeben".

Ein interner Untersuchungsbericht wirft dem Internationalem Währungsfonds (IWF) massives Versagen bei der Einschätzung der weltweiten Finanzkrise vor.

"Wenig klare Warnzeichen"
Die Organisation, deren Aufgabe eigentlich die Beobachtung der globalen Ökonomie ist, habe in den Jahren vor dem Beinahe-Kollaps des weltweiten Finanzsystems nur "wenig klare Warnzeichen" abgegeben, heißt in dem Report, der am Mittwoch in Washington veröffentlich wurde.

"Ernste Managementfehler"
Die unabhängige Untersuchungskommission IEO macht "ernste Managementfehler" in den Reihen des Instituts für das Fiasko verantwortlich.

Statt die riskante Kreditvergabe amerikanischer und europäischer Unternehmen kritisch unter die Lupe zu nehmen, habe der IWF ganz im Gegenteil darauf vertraut, dass die Praktiken der Finanzfirmen in Ordnung seien und sie die Krise allein in Griff bekommen würden.

Zusammenhänge nicht erkannt
Es sei den Verantwortlichen beim IWF nicht gelungen, die Zusammenhänge zu erkennen. Abweichende, kritische Meinungen zu den Vorgängen, die zur schwersten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg führten, seien innerhalb der UN-Sonderorganisation unbeachtet geblieben.

Strauss-Kahn: Unfähigkeit "demütigend"
IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn gab in einer ersten Reaktion zu, dass die Unfähigkeit vor der Krise zu warnen ein "demütigender Fakt" sei. Das Institut habe aber bereit viele Schritte eingeleitet, um künftig besser handeln zu können. Auch die Koordination innerhalb des IWF werde verbessert. Es gebe aber noch mehr zu tun, gestand er ein.

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