Forstinger-Verkauf erzürnt Hypo Alpe Adria

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Der Verkauf der Autozubehörkette Forstinger an den niederösterreichischen Felgenhersteller Alcar könnte noch ins Schleudern geraten, berichtet die "Wiener Zeitung". Insidern zufolge könnten demnach vom größten Gläubiger der insolventen Forstinger-Mutter FHS Beteiligungsverwaltung, der Bank Hypo Alpe Adria, noch Unannehmlichkeiten drohen.

Hintergrund dafür seien nicht nur kartellrechtliche Bedenken, die derzeit vom Gericht geprüft werden. Für Aufruhr sorgt vor allem die Ablehnung des zweiten Kaufinteressenten, der Better Place Beteiligungen GmbH & Co KG. Diese hatte Alcar angeblich beim Kaufpreis um zwei Millionen Euro überboten. Dahinter steht eine österreichische Investorengruppe, die dem Gläubigerausschuss laut Beteiligten in letzter Sekunde ein Konzept vorgelegt hatte. Es enthielt Pläne, mit der Handelskette Forstinger in das Geschäft mit Elektrofahrzeugen einzusteigen. Filialen und Werkstätten hätten flächendeckend in Österreich mit Elektrotankstellen ausgestattet werden sollen.

Zudem seien bereits Kooperationsgespräche mit Better Place, einem israelischen Anbieter von Infrastruktur für Elektroautos, angelaufen. Im Zuge des Konkursverfahrens, bei dem es in erster Linie darum gehen sollte, für die Gläubiger am meisten herauszuholen, fiel die Wahl dennoch nicht auf den Höchstbieter.

Veto gegen Alcar eingelegt

"Der Gläubigerausschuss hat mehrheitlich für die Übernahme durch Alcar gestimmt. Es war die sinnvollste wirtschaftliche Lösung", sagte ein Sprecher des Masseverwalters Christof Stapf zur "Wiener Zeitung". Unkommentiert bleibt indes, dass der Hauptgläubiger, die Hypo Kärnten, überraschend ein Veto im Gläubigerausschuss eingelegt hat. Auf APA-Anfrage verwies die Bank auf das Bankgeheimnis.

Insider vermuten laut Zeitung, dass die Bank einen Regress gegen die richterliche Entscheidung im Verkaufsprozess einlegen werde. Dies würde vor allem aus einem Hauptinteresse heraus erfolgen: Hinter dem Angebot der zurückgewiesenen Investorengruppe steckt die Hypo Alpe Adria selbst - und zwar als Kreditgeber. Ein Aspekt, der rund um den Käufer Alcar für Kopfschütteln sorgt.

"Das ist eine Neuauflage von dem, was vorher schon schief lief", hieß es aus Käuferkreisen zur Zeitung. Immerhin sei die Bank schon der Hauptfinancier der letzten Forstinger-Übernahme 2004 durch den Finanzinvestor Bridgepoint - Eigentümer der insolventen FHS - gewesen. Wie damals sei die jetzige Finanzgruppe nur daran interessiert, Forstinger zu kaufen, Dividenden abzuschöpfen, den Kaufpreis zu finanzieren und das Unternehmen nach kurzer Zeit wieder abzugeben.

Alcar unterstreicht indes die Absicht, in Forstinger mit seinen 122 österreichischen Filialen langfristig zu investieren. Man wolle zu einer Eigenkapitalquote von 15 bis 20 Prozent beitragen, sagt Alcar-Chef Alexander Riklin. Und: "Wir sind kein Finanzjongleur." Die Einstiegspläne des Mitbewerbers in den Elektroautomarkt halten die Bieterkonkurrenten für unrealistisch: "Forstinger verkauft Scheibenwischer und ist kein Autobauer".

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