Ab 2013 sollen nur mehr IBAN und BIC gelten. BLZ wird Geschichte sein.
Bankkunden in Europa müssen sich bei Überweisungen schon bald auf internationale Kontonummern und Bankleitzahlen umstellen. Auch im innerstaatlichen Zahlungsverkehr sollen die alten, nationalen Nummern ab spätestens 2013 nicht mehr gelten. Die EU-Kommission will im Herbst einen entsprechenden Vorschlag für ein gesetzliches Ultimatum machen. Verbraucherschützer warnen bereits vor einem Chaos bei der Umstellung.
Sepa hebt Auslandsgebühren auf
Brüssel will Europas Banken und Kunden nun ein Enddatum zum Umstieg auf das europäische Zahlungsverkehrssystem Sepa setzen. Dann würden nur noch die internationalen Formate IBAN (Kontonummer) und BIC (Bankleitzahl) gelten. Bei Überweisungen ins Ausland sind diese heute schon Pflicht. Das EU-Projekt Sepa (Single European Payments Area) soll Geldtransfers in ganz Europa schneller und billiger machen; es hebt jegliche Auslandsgebühren auf.
Derzeit laufen Parallelstrukturen
Die meisten europäischen Banken bieten seit 2008 freiwillig Sepa-Überweisungen und seit 2009 Sepa-Lastschriften an. Da aber viele Bankkunden weiter die alten Standards benutzen, gibt es teure Parallelstrukturen.
Die EU-Verordnung soll laut Entwurf ein Jahr nach Verabschiedung für Überweisungen verbindlich werden und zwei Jahre danach für Lastschriften. Dem Vorschlag von EU-Binnenkommissar Michel Barnier müssen die 27 Mitgliedsstaaten und das Europaparlament zustimmen.
93 Millionen Girokonten betroffen
Verbraucherschützer befürchten ein Chaos bei der geplanten Umstellung der Kontonummern auf EU-Standard. "Viele werden mit den neuen Zahlenkolonnen überfordert", sagte Bankenexperte Frank-Christian Pauli vom Bundesverband der Verbraucherzentralen der "Bild"-Zeitung. So habe die IBAN (International Bank Account Number) 22 Stellen, die BIC (Bank Identification Code) 11. Betroffen wären 93 Millionen Girokonten. "EU und Banken müssen die Verbraucher endlich umfassend über das neue System informieren", forderte Pauli.