Höhenflug

Goldpreis erstmals über 1.900 Dollar

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Die wachsende Sorge um die Weltwirtschaft sorgt für einen Höhenflug.

Die Furcht der Anleger vor weiteren Turbulenzen an den Finanzmärkten hat den Goldpreis erstmals über 1.900 US-Dollar steigen lassen. Immer neue Prognosen und Spekulationen über ein Abflauen der Weltwirtschaft hätten den Goldpreis auf eine neue Rekordhöhe getrieben, hieß es von Händlern. In der Nacht zum Dienstag stieg der Preis für die Feinunze (31,1 Gramm) in der Spitze auf 1.911,46 Dollar (1.326,21 Euro).

Leichter Rückgang
Im weiteren Handel fiel der Preis für Gold allerdings im Zuge einer vorläufigen Erholung an den europäischen Aktienmärkten etwas zurück. Am Vormittag stand er zwischenzeitlich bei 1.885,21 Dollar.

Der Preis für Gold befindet sich bereits seit Wochen auf Rekordjagd. Mittlerweile verzeichnet das Edelmetall den vierten Handelstag in Folge mit neuen Rekordwerten.

Sichere Anlage
Gold besitzt den Ruf als sichere Anlage in schlimmen Börsenzeiten. Es gilt als einer der "sicheren Häfen" für das Geld der Anleger, da auch Käufe von Staatsanleihen mit der Schuldenkrise in Europa und den USA risikoreicher geworden sind. Selbst Kleinanleger griffen deshalb in den vergangenen Wochen auf der Suche nach einer vermeintlich sicheren Anlage massiv zu.

Nach Daten des Branchenverbandes World Gold Council betragen die weltweiten offiziellen Goldreserven aller Länder 27.373 Tonnen - davon halten nur zehn Länder insgesamt fast 21.300 Tonnen. Die größten offiziellen Reserven halten die USA (8.133,6 t), Deutschland (3.401 t) und Italien (2.451,8 t), gefolgt von Frankreich (2.435,4 t), China (1.054,1 t) und der Schweiz (1.040,1 t). Österreichs offizielle Goldreserven betragen derzeit 280 t - vor einem Jahrzehnt waren es noch über 400 t gewesen, allerdings gab es inzwischen massive Verkäufe zu vergleichsweise ungünstigen Preisen.

Seit Anfang August legte der Goldpreis rund 17 Prozent zu. Damit steuert der Goldpreis im August auf den bisher stärksten prozentualen Monatsgewinn seit 1982 zu. Im bisherigen Jahresverlauf kletterte der Goldpreis um rund 35 Prozent, nachdem er 2010 um mehr als ein Viertel gestiegen war. Unter die 1.000-Dollar-Marke rutschte er zuletzt im Herbst 2009.

Kein Ende der Rekordjagd
Trotz des beispiellosen Höhenflugs sehen Experten nach wie vor kein Ende der Rekordjagd beim Goldpreis. Die Lage an den internationalen Finanzmärkten sei trotz der aktuellen Erholungstendenzen weiterhin sehr nervös und "schreckhaft", sagte ein Rohstoffexperte der Investec Bank. Es sei daher nicht überraschend, wenn der Goldpreis in dem aktuellen Marktumfeld weiter steige.

Nicht wenige Experten rechnen damit, dass der Preis für Gold bis Ende des Jahres über die Marke von 2.000 Dollar steigen wird. Das wäre dann ein Plus von mehr als 40 Prozent im Jahr 2011 und damit der stärkste Anstieg innerhalb eines Jahres seit mehr als drei Jahrzehnten.

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