Alpine-Pleite

Baukonzern bereits 2010 vor der Insolvenz

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Sachverständigter Biegler: Hinweise auf Ungereimtheiten in den Jahresabschlüssen.

Immer mehr Hinweise auf Ungereimtheiten in den Jahresabschlüssen des insolventen Salzburger Baukonzerns Alpine tauchen nun auf. Die Wiener Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 7tc hat im Auftrag des Wiener Anlegeranwalts Benedikt Wallner ein Gutachten dazu erstellt, berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner aktuellen Ausgabe.

Laut dem Gutachten soll der Baukonzern spätestens im Jahr 2010 vor der Insolvenz gestanden haben, die nur mittels staatlich garantierter Kredite nach dem Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz (ULSG) beziehungsweise durch Zuflüsse aus der ersten von drei Anleihen abgewendet werden konnte: "Eine Unternehmensinsolvenz wäre ohne die Vergabe des ersten ULSG-Kredites über EUR 200 Mio. und die Begebung der ersten Anleihetranche über EUR 100 Mio. im Juli 2010 bereits im Laufe des Jahres 2010 eingetreten", schreibt Sachverständigter Manfred Biegler.

"Die Größenordnung der Verschuldungssituation und des exorbitanten Finanzmittelverbrauchs der Alpine Bau GmbH stand während der gesamten Zeitdauer 2009 bis 2011 in keinem Verhältnis zur bilanziellen Aufwands-, Ertrags- und Vermögensdarstellung in den Jahresabschlüssen der Alpine Bau GmbH", heißt es im Gutachten. Auch seien die positiven Betriebsergebnisse der Alpine Bau GmbH ab dem Geschäftsjahr 2010 "weder nachvollziehbar noch finden sie in der massiven Nettoverschuldung Deckung oder sind in einen sinnvollen Zusammenhang zum enormen Kapitalbedarf der Gesellschaft zu bringen."

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