Hedge Fonds-Regulierung gefährdet Jobs in der EU

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Die europakritische britische Denkfabrik "Open Europe" fordert eine Verbesserung des Richtlinienentwurfs der EU-Kommission zur Regulierung von Hedge Fonds.

Als Ergebnis einer aktuellen Umfrage, an der vorwiegend britische Hedge Fonds-Manager teilgenommen haben, rechnen die Studienautoren mit substanziellen Mehrkosten, sowohl für die Fondsindustrie, die Investoren als auch für die breite Wirtschaft.

Im schlimmsten Fall würden tausende Jobs und Millionen an Steuereinnahmen wegfallen. Die nach eigenen Angaben dem Wirtschaftsliberalismus anhängenden Open Europe-Experten begrüßen generell eine verbesserte Regulierung in diesem wie auch in anderen Finanzsektoren, speziell hinsichtlich verbesserter Transparenz, Veröffentlichungspflichten und dem europäischen Fonds-Pass.

Um das geplante Gesetz, das sich an Manager alternativer Investmentfonds (sog. AIFM) richtet, jedoch radikal zu verbessern, schlagen sie vor, deutlich zwischen verschiedenen Fonds-Typen zu unterscheiden und mehr Ausnahmen für Fonds vorzusehen, die kein systemisches Risiko darstellen oder nur über ein geringes verwaltetes Vermögen bzw. nur über einen regionalen oder nationalen Markt verfügen.

Mehr Wahlfreiheit für Investoren

Protektionistische Elemente sollten fallen gelassen werden, um die Wahlfreiheit für Investoren zu erhöhen. Als spezieller Dorn im Auge werden die restriktiven Regelungen für Fondsmanager aus Nicht-EU-Ländern angesehen. Laut Entwurf dürfen künftig nur in der EU angesiedelte und regulierte Fondsmanager ihre Dienste und Produkte in der EU verkaufen, alle anderen müssen sich dazu autorisieren lassen.

Weiters wird vorgeschlagen, die organisatorischen Erfordernisse mit existierenden EU-Gesetzen, spezielle jenen für Investmentfonds (UCITS) anzupassen. Auch sollten die im Richtlinienentwurf vorgesehenen Investmentbeschränkungen wie beispielsweise vorgesehene Limits für Fremdkapitalaufnahmen verworfen, und die Möglichkeiten der EU-Kommission, die Direktive nach deren Beschluss erweitern oder abändern zu können, verringert werden.

Die Studienergebnisse basieren auf zwei Umfragen, die im August 2009 durchgeführt wurden. Eine Umfrage richtete sich an Mitglieder der Alternativen Investment Management Association (AIMA) und die zweite an Mitglieder der British Private Equity and Venture Capital Association (BVCA). Mehr als die Hälfte der Antworten der ersten Umfrage kamen aus Großbritannien, ein Fünftel aus der EU und ein Viertel aus dem Rest der Welt.

Investitionen von 51 Mrd. Euro

Weitere Ergebnisse der Studie: Private Equity-Firmen haben im letzten Jahr in europäische Firmen 51 Mrd. Euro investiert. Schätzungsweise stehen weltweit derzeit 1 Billion Dollar an nichtinvestiertem Kapital zur Verfügung. In Europa existieren nicht weniger als 1.785 PE-Firmen. 405 oder 23 Prozent davon sind in Großbritannien angesiedelt.

Der PE-Sektor und die Hedge Fonds-Industrie haben 2008 in der EU rund 9 Mrd. Euro an Steuern geleistet, davon 6,1 Mrd. Euro oder rund zwei Drittel in Großbritannien. Gemeinsam beschäftigen sie in der EU 40.000 Menschen, davon 18.000 in Großbritannien. Würde man noch die von ihnen abhängige Serviceindustrie und andere Alternative Fondsmanager dazu rechnen, wäre die Zahl deutlich höher.

Ziel der von der EU-Kommission im April vorgeschlagenen Richtlinie zu den Managern alternativer Investmentfonds (AIFM) ist es, einen umfassenden regulatorischen Rahmen für AIFM auf europäischer Ebene zu schaffen und eine effektive Aufsicht und damit ordnungsgemäße Funktionsweise der Finanzmärkte sicherzustellen. Er soll auch helfen, einen Binnenmarkt für alternative Investmentfonds zu schaffen.

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