A-Tec-Pleite

Kovats-Firma: SPÖ für Verstaatlichung

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SPÖ fürchtet Schaden durch Zerschlagung der A-Tec und fordert Einschaltung der ÖIAG.

Der im Vorjahr in die Insolvenz geschlitterte einstige Milliardenkozern A-Tec von Mirko Kovats steht vor der Zerschlagung. Nachdem der Verkauf im Ganzen und damit der Sanierungsplan bis zur Frist am 30. September um Mitternacht gescheitert ist, wird nun der Abverkauf der einzelnen Firmenteile beginnen. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter warnt vor negativen Folgen für den Industriestandort Österreichs und schlägt vor, die Staatsholding ÖIAG einzuschalten. Er fordert die zuständigen ÖVP-Minister auf, „umgehend Rettungsmöglichkeiten für wichtige Teile der heimischen Industrie mithilfe der ÖIAG zu prüfen und in Angriff zu nehmen“.

Kräuter: ,ÖIAG als industrie-politisches Instrument nutzen‘
Konkret sei „eine vorübergehende Verstaatlichung“ der A-Tec zu überlegen, so Kräuter zu ÖSTERREICH. Ähnlich wie es bei der Hypo aus Notwendigkeit geschehen sei. „Industriejobs sollten uns das auch wert sein“, sagt der SP-Manager. Wenn die Beibehaltung der ÖIAG einen Sinn gehabt haben sollte, müsse sie als aktives industriepolitisches Instrument genutzt werden. Kräuter fürchtet bei einem Abverkauf der A-Tec in Einzelteilen, dass Know-How, Firmenzentralen und Arbeitsplätze ins Ausland abwandern.

ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch betonte gestern, die ÖIAG als „Pleiteholding“ einzusetzen, wäre „ein Rückfall in die Zeit der Verstaatlichten“, würde den Steuerzahler „Milliarden kosten und könnte trotzdem langfristig die Arbeitsplätze und Standorte nicht erhalten“, denn dafür sei Wettbewerbsfähigkeit Voraussetzung. Seitens der ÖIAG wollte man die Causa nicht kommentieren. „Das ist eine reine Eigentümerfrage“, so ein ÖIAG-Sprecher auf ÖSTERREICH-Anfrage.

Angela Sellner

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