Piëch gegen den Rest

Krieg um VW geht in die nächste Runde

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Firmenchef  Winterkorn abzuschießen, hat VW-Patriarch Piëch nicht geschafft.

Der Nervenkrimi um die Macht bei Europas größtem Autobauer VW zog sich über fast die ganze letzte Woche. Mit einem einzigen Satz gegenüber dem Magazin Spiegel hatte der mächtige Firmenpatriarch Ferdinand Piëch bei VW ein wahres Erdbeben ausgelöst. Er sei „auf Distanz“ zu VW-Chef Martin Winterkorn, lautete die knappe Ansage Piëchs. Und wenn sich VW-Aufsichtsratspräsident Piëch von jemandem distanziert, ist dessen Verbleib in der Firma nicht mehr lange – das war zumindest die bisherige Praxis. Diesmal allerdings lief alles etwas anders.

Entscheidung fiel bei 
Geheimtreffen in Salzburg

Zoff. Zunächst gab’s Zoff in der Familie. Wolfgang Porsche ging auf Abstand zu seinem Cousin Piëch – der habe bezüglich Winterkorn eine „Privatmeinung“ geäußert, die mit der Familie nicht abgestimmt sei. Bei einem geheimen Gipfeltreffen des VW-Aufsichtsratspräsidiums in Salzburg, wo Piëch seinen Familiensitz hat, kam es am Donnerstag zum großen Showdown.

Und Piëch stand am Vorabend seines 78. Geburtstags isoliert da: Die übrigen fünf Mitglieder der Aufsichtsratsspitze stellten sich geschlossen hinter Winterkorn. Der bleibt VW-Chef, sein Vertrag könnte sogar über 2016 hinaus verlängert werden. Allerdings: Dass Winterkorn gern zum Aufsichtsratschef aufsteigen und damit Piëch ablösen würde, war kein Thema. Vorbei ist der Machtkampf bei VW keinesfalls ...

Piëch/Porsche-Clan ist Nr. 1 in Österreichs Reichen-Ranking

Die Familien Piëch und Porsche, die mit ihren Anteilen das Volkswagen- Imperium kontrollieren, führen seit Jahren mit großem Abstand das Ranking der reichsten Österreicher an. Ihr Gesamtvermögen wurde vom Magazin trend im Vorjahr auf 44,8 Mrd. Euro geschätzt. Gegenüber 2013 waren sie damit um weitere 3,3 Mrd. Euro reicher geworden. Die Familien halten über die Beteiligungsgesellschaft Porsche SE rund 50,7 Prozent an Volkswagen. Darüber hinaus haben sie etliche private Beteiligungen.

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