Nationalbank verkauft Anteil an Casinos Austria

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Die Notenbank-Tochter Münze Österreich wird ihren 33,24-Prozent-Anteil an den Casinos Austria verkaufen, schreibt die "Wiener Zeitung" ohne Quellenangabe. Als wahrscheinlicher Käufer wird Raiffeisen genannt. Allerdings solle der Deal erst über die Bühne gehen, nachdem die für heuer erwartete Entscheidung über eine Verlängerung der Casino-Konzession gefallen ist. Diese läuft 2012 aus.

Die Lizenzverlängerung muss EU-weit ausgeschrieben werden. Falls die Casinos Austria den Zuschlag erhalten - was wahrscheinlich sei -, würde sich der Unternehmenswert deutlich erhöhen. "Es sind noch keine Entscheidungen gefallen, es ist viel zu früh, über einzelne Beteiligungen der Nationalbank etwas zu sagen", so Harald Waiglein, Sprecher von Finanzminister Josef Pröll (V), auf Anfrage der APA. Richtig sei, dass man für die Nationalbank eine Verwaltungsstraffung und Konzentration auf die Kernaufgaben plane.

Das Nationalbank-Direktorium wird heute bei seiner routinemäßigen Sitzung wohl auch die Frage der Beteiligungsverkäufe erörtern, und die Ablöse von Münze-Chef Kurt Meyer als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Casinos Austria soll zur Sprache kommen. OeNB-Vizegouverneur Wolfgang Duchatczek oder OeNB-Direktor Zöllner sollen diesen Posten übernehmen, berichtete die "Wiener Zeitung".

Über seine Ablöse werde heute sicher entschieden, "das ist für mich nichts neues", sagte Meyer zur APA. Dieser Schritt sei nachvollziehbar, wenn die Casinos näher zur Nationalbank geholt werden sollen und es habe von seiner Seite auch keinen Widerstand gegeben. Laut "Wiener Zeitung" dürfte ein Machtkampf um die Kontrolle der Casinos Austria nun entschieden sein und es werde zu einem Abtausch kommen: Raiffeisen, mit knapp 36 Prozent derzeit größer Einzelaktionär der Casinos, erhält den Casino-Anteil der Münze Österreich und verkauft dafür seine 10 Prozent an der Nationalbank dem Staat.

Eine Entscheidung über den Verkauf des 49-Prozent-Anteils an den Casinos Austria International (CAI) wird für das Frühjahr 2010 erwartet. Für einen Erwerb der Minderheitsbeteiligung über eine Kapitalerhöhung soll es sechs Interessenten geben.

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