ÖBFA: Klage auf den Cayman Islands?

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Die Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA) hält sich offen, nach Spekulationsverlusten allenfalls Schadenersatzansprüche für die Republik Österreich einzubringen, sagte ÖBFA-Geschäftsführerin Martha Oberndorfer laut "Presse".

Der Rechnungshof hat den Schaden von 380 Mio. Euro vorhergesagt. Allerdings habe die ÖBFA wegen der Erholung der Finanzmärkte ihr Verlustpotenzial aus den Karibikgeschäften reduziert, relativierte Oberndorfer, wollte aber nicht sagen, um wie viel.

Die ÖBFA soll in diversen Zweckgesellschaften auf den Cayman-Inseln mit Namen wie "Mainsail", "Golden Key" und "Axon" investiert sein. Über die Abwertung dieser Fonds ärgerten sich aber nicht nur die Österreicher. Die französische Investmentgesellschaft Oddo Asset Management habe wegen "Mainsail II Ltd." und "Golden Key" juristische Schritte in New York eingeleitet - unter anderem gegen die Investmentbank Barclays Capital.

"Müllplatz giftiger Assets"

In der Klage heißt es, die Zweckgesellschaften seien "als Müllplatz für giftige Assets" genutzt worden. Barclays weist die Vorwürfe zurück, ebenso wie andere rechtlich belangte Unternehmen.

Laut "Presse" laufen "hinter den Kulissen" Verhandlungen, damit Österreich mit weniger als 380 Mio. Euro aus seinen Veranlagungen aussteigen kann.

"Eine mögliche Klage der Republik Österreich in New York würde zudem international für Aufregung sorgen", so das Blatt. Unter anderem sei das Verhalten der Ratingagenturen zu hinterfragen, hatte doch Standard & Poor's "Mainsail II" Und "Golden Key" zunächst mit Top-Noten ausgestattet und erst später abgewertet. 

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