Kaufpreis geheim

OMV verkauft 56 deutsche Tankstellen

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Der Konzern will sich auf Süddeutschland konzentrieren.

Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV verkauft 56 Tankstellen in den deutschen Bundesländern Thüringen und Sachsen an die Orlen Deutschland GmbH, eine Tochter des polnischen Energiekonzerns PKN Orlen. Die OMV Deutschland GmbH habe den Kaufvertrag am Mittwoch unterzeichnet, teilte die OMV heute, Donnerstag, mit. Der Kaufpreis bleibt geheim. Das deutsche Bundeskartellamt muss dem Deal noch zustimmen. Orlen will die Tankstellen unter eigener Marke weiterbetreiben.

Ursprünglich hätten die Tankstellen an den französischen Ölkonzern Total verkauft werden sollen, doch man habe sich für einen neuen Käufer entschieden, "da der Abschluss des vom Bundeskartellamt beeinspruchten Erwerbs dieser Tankstellen durch Total zeitlich nicht absehbar war", heißt es in der Mitteilung.

Im April 2009 hatte das Bundeskartellamt den Verkauf von 59 OMV-Tankstellen in Thüringen und Sachsen - drei dieser Tankstellen sind mittlerweile geschlossen - an Total untersagt. Nach einem vorläufigen, positiven Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf verhinderte eine Rechtsbeschwerde des Bundeskartellamts beim Bundesgerichtshof erneut den Abschluss des Verkaufs an Total.

Die OMV will sich in Deutschland vor allem auf den südlichen Landesteil konzentrieren. Die OMV Deutschland hat derzeit rund 400 Tankstellen, davon allein in Bayern 260, das entspricht einem Marktanteil von rund 12 Prozent. Weitere Stationen befinden sich in Sachsen, Thüringen, Baden Württemberg und Hessen. Neben Tankstellen erwarb die OMV 2003 auch 45 Prozent der Bayernoil Raffinerie GmbH und stockte ihre Anteile an der Trans Alpine Pipeline auf 25 Prozent auf. Mit einer jährlichen Verarbeitungskapazität von 8,2 Mio Tonnen verfügt die OMV über 43 Prozent der Raffineriekapazität Bayerns.
 

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