Die Arbeitgeber bieten bei den Kollektivvertragsverhandlungen nur ein Plus von 1,1 % - Nun wird in vier Städten aufmarschiert.
Die Beschäftigten des privaten Gesundheits- und Sozialbereichs demonstrieren am Donnerstagnachmittag in Wien, Graz, Linz und Klagenfurt für einen "angemessenen Kollektivvertragsabschluss". Die bisherigen drei Verhandlungsrunden zwischen den Gewerkschaften GPA-djp und vida mit der Berufsvereinigung der Arbeitgeber im Gesundheits- und Sozialbereich (BAGS) sind bisher ergebnislos geblieben.
80.000 Betroffene
Von den Gehaltsverhandlungen, die seit Ende
Oktober laufen, sind rund 80.000 Beschäftigte, etwa in der mobilen Pflege,
in Pensionistenwohnhäusern und Pflegeheimen oder der Betreuung von
Behinderten, betroffen. Das letzte Angebot der Arbeitgeber war eine Erhöhung
der kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter um 1,1 Prozent (mit einem
Mindestbetrag von 22 Euro) und eine Steigerung der Ist-Löhne und -Gehälter
um 0,9 Prozent.
Nur 1,1 % geboten
Für die Gewerkschaft der Privatangestellten,
Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) und die Gewerkschaft vida ist dies
"unzureichend", da die Löhne und Gehälter im Sozial- und Gesundheitsbereich
schon jetzt um fast 20 Prozent unter dem Durchschnittseinkommen aller
Beschäftigten liegen - als Richtschnur sieht man die Abschlüsse in anderen
Branchen, etwa im Handel oder der Metallindustrie (beide rund 1,5 Prozent).
Weiters fordert die Arbeitgeberseite beispielsweise die Abschaffung der 50-Prozent-Zuschläge für die 39. und 40. Arbeitsstunde, was die Gewerkschaften ablehnen. Sie verlangen stattdessen etwa die Anrechnung der Karenzzeiten im Lohn- und Gehaltsschema.
Aufmarsch in vier Städten
Mit einem bundesweiten Aktionstag
wollen die Gewerkschaften nun Druck machen: Kundgebungen sind in Wien, Graz,
Klagenfurt und in Linz geplant. In der Bundeshauptstadt marschieren die
Arbeitnehmer vom Museumsquartier zum Sitz der BAGS in der Auerspergstraße
und dann weiter zum Ballhausplatz, wo eine Abschlusskundgebung stattfinden
wird.