"Financial Times"

Pröll auf Platz 13 der EU-Finanzminister

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Sieger ist der Deutsche Wolfgang Schäuble; Schlusslicht Irlands Brian Lenihan.

Josef Pröll belegt den 13. Platz im jährlichen Ranking der EU-Finanzminister durch die renommierte Wirtschaftszeitung "Financial Times". Sieger des Rankings ist der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), am letzten Rang landete der irische Finanzminister Brian Lenihan. Während Prölls politische Bewertung nur Platz 16 erreicht, wurden die ökonomische Bilanz (Platz 5) und die Glaubwürdigkeit (Platz 8) besser benotet.

Jury sind sieben führende Wirtschaftsexperten
In dem Ranking wurden die 19 Finanzminister der größten europäischen Volkswirtschaften bewertet. Sieben führende Wirtschaftsexperten beurteilten die Politiker unter dem Blickwinkel ihrer politischen Durchsetzungsfähigkeit, der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Länder und ihrer Glaubwürdigkeit.

Schäuble hat in Krise "beherzt" gearbeitet
Schäuble habe in der Krise "beherzt" am wirtschaftlichen Aufschwung gearbeitet, begründete die "FT" (Montagsausgabe) die Wahl Schäubles. Die starke Erholung der deutschen Wirtschaft unter Schäubles stützender Finanzpolitik sei "eine der großen Überraschungen 2010" gewesen, schrieb die "FT". Der deutsche Finanzminister habe zugleich aber auch einen Fahrplan für den Ausstieg aus staatlichen Konjunkturprogrammen auf den Weg gebracht; und niemand an den Finanzmärkten zweifle Deutschlands wirtschaftliche Stabilität an.

Dennoch könne die Wahl Schäubles durch die befragten Finanzexperten eine "kontroverse Entscheidung" sein, schrieb die "FT". Die deutsche Bundesregierung habe die europäischen Nachbarn mit ihrer Finanzpolitik auch gegen sich "aufgebracht". So sei Deutschland zögerlich bei Finanzhilfen für das hochverschuldete Griechenland gewesen oder habe frühzeitig die Beteiligung privater Investoren an der Sanierung von Staatshaushalten von Schuldenländern ins Spiel gebracht.

Pole Jacek Rostowski auf Platz zwei
Platz zwei unter den europäischen Finanzministern des Jahres belegte der Pole Jacek Rostowski, Platz drei die Französin Christine Lagarde. Auf dem letzten Platz landete Brian Lenihan, der Finanzminister Irlands, das kürzlich unter den Rettungsschirm für hochverschuldete Euro-Länder schlüpfte. Auf den beiden vorletzten Plätzen landeten die Spanierin Elena Salgado und der Ungar György Matolcsy - beides Finanzminister aus Ländern, die ebenfalls Haushaltsprobleme haben.

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