Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad schließt ein Engagement in den Volksbanken nicht prinzipiell aus. Sollte Raiffeisen zu Gesprächen eingeladen werden, "haben wir klare Vorstellungen", sagt Konrad in einem Interview mit "News". "Offiziell" seien die Volksbanken aber noch nicht an sein Haus herangetreten.
In Bankkreisen wird schon seit Wochen über ein mögliches Engagement von Raiffeisen im ebenfalls genossenschaftlich organisierten Volksbankensektor spekuliert. Zu Weihnachten hatte sich RZB-Vorstandschef Walter Rothensteiner noch wenig interessiert gezeigt, und gemeint, die Volksbanken passten nicht zur "strategischen Ausrichtung" des Raiffeisensektors.
Zur Hypo Kärnten meinte Konrad, diese habe in Südosteuropa "einen völlig anderen Risikozugang gehabt als wir". Jeder, "der der Geschäftspolitik dieses Unternehmens in den letzten Jahren zugesehen hat, konnte nur mehr den Kopf schütteln."
Die Hypo Group Alpe Adria (HGAA) habe an "ein unbegrenztes Wachstum" geglaubt und "dass es niemals eine rückläufige Immobilienentwicklung gibt. Und sie hat sich offenbar am Balkan mit Partnern eingelassen, wie sie zuhauf dort zu Hause sind." Raiffeisen sei auf dem Balkan auch präsent, aber "viel moderater, bei weitem auch nicht so prominent und daher auch nicht in den Schlagzeilen", meint der Raiffeisen-Generalanwalt.