So fasst die Raiffeisen Zentralbank ihren Finanzmarktausblick zusammen.
Den internationalen Kapitalmärkte steht nach Ansicht der Experten der Raiffeisen Zentralbank (RZB) ein weiteres turbulentes Jahr bevor. Zwar würden derzeit an den Aktienmärkten die Optimisten dominieren, im Laufe des kommenden Jahres sollten aber wieder die Realisten die Oberhand gewinnen, zuvor aber noch die Pessimisten das Sagen habe, sagte RZB-Chefanalyst Peter Brezinschek am Mittwoch.
2009 sei ein "sensationelles Jahr mit allen Höhen und Tiefen" gewesen, fasste Brezinschek beim Finanzmarktausblick der RZB für 2010 zusammen. Die ab Mitte des Jahres einsetzende Konjunkturerholung sollte noch bis ins erste Halbjahr 2010 hinein bemerkbar sein, dürfte aber bereits ihren Höhepunkt erreicht haben. Ab dem ersten Quartal 2010 sei mit einer leichten Abkühlung aber noch immer positiven Jahreswachstumsraten zu rechnen.
Für die Eurozone erwartet Brezinschek für das kommende Jahr ein Wachstum von 1,4 Prozent, mit Deutschland an der Spitze (+2,0 Prozent) und den Schlusslichtern Italien (0,7 Prozent) und Spanien (0,6 Prozent). Österreichs Wirtschaft dürfte um 1,5 Prozent zulegen, die USA um 2,5 Prozent. Am stärksten sollten die Emerging Markets wachsen: China um 9 Prozent, Indien um 7,5 Prozent, die Türkei um 5,0 Prozent.
Bedeutsam für die Kapitalmärkte sollte der geplante Liquiditätsabbau durch die Notenbanken werden. Der größte Brocken der über 700 Mrd. Euro hohen Refinanzierungsgeschäfte der EZB laufe mit 442 Mrd. Euro Ende Juni aus, so Brezinschek. Leitzinsanhebungen dürften aber erst im zweiten Halbjahr einsetzen, die Höhen der Renditen jedoch schon vorher vom schlechten Zustand der Staatsfinanzen beeinflusst werden.
Die jüngste Euro-Schwäche sollte sich im ersten Quartal fortsetzen. Unterstützung sollte der Dollar durch erhöhte Zinserwartungen, der Rückführung der großen Kreditaufnahmen in US-Dollar und Ratingänderungen in der Eurozone erhalten.