Bei Kunden

Versicherer Ergo hat sich grob verrechnet

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Bisher 350.000 Bescheide korrigiert - Einige Fälle mit fünfstelligen Summen.

Der deutsche Versicherer Ergo hat sich bei Hunderttausenden Lebensversicherungs-Kunden bei der Ermittlung von Erträgen und Gutschriften verrechnet. Bisher habe das Unternehmen in 350.000 Fällen Bescheide korrigiert, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Wie viele Kunden insgesamt betroffen seien, könne Ergo noch nicht mitteilen. Die Aufarbeitung dauere noch an.

Bei den meisten bisher abgearbeiteten Fällen gehe es um "Cent-Beträge bis dreistellige Summen", sagte die Ergo-Sprecherin. Doch gebe es auch "einige wenige Fälle", in denen es sich um fünfstellige Summen handle. Dabei verrechnete sich die Versicherung nach eigenen Angaben nicht nur zuungunsten ihrer Kunden. In vielen Fällen habe sie auch zu viel ausgezahlt oder überhöhte Summen gutgeschrieben. Zuerst hatte die "Süddeutsche Zeitung" über das Thema berichtet.

Ursache des Problems sind nach Ergo-Angaben Fehler in den Computerprogrammen, mit denen die Erträge berechnet wurden. Die Zahl der insgesamt bei dem Versicherer abgeschlossenen Lebensversicherungsverträge liege bei rund sieben Millionen. Ergo ist ein Tochterunternehmen des Rückversicherers Munich Re.

Auch in Österreich ist die Ergo in die Schlagzeilen gekommen. 14.000 Kunden müssen sich laut einem Zeitungsbericht auf hohe Verluste mit Lebensversicherungs-Polizzen gefasst machen. Grund dafür ist eine Lebens-Polizze, deren Ertrag auf Anleihen der ÖVAG basiert, die Anfang Juli zur Bad Bank Immigon wurde. Als Immigon will sie die Anleihen mit Abschlägen zurückkaufen. Der VKI prüft Schadenersatzklagen.
 

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