Weihnachts-Geschenk

Österreich behält 
sein Triple-A-Rating

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Erleichterung: Das Urteil der Ratingagentur Moody’s über Österreich ist positiv.

Das schönste Weihnachtsgeschenk bekamen Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vize Michael Spindelegger (ÖVP) bereits am Freitag – aus den USA: Die Ratingagentur Moody’s lässt Österreich die Bestnote AAA. Wir behalten also das sogenannte Triple A, um das wir im Sog der Eurokrise zuletzt zittern mussten.
Ein Verlust des Triple A hätte bedeutet, dass Österreich viel höhere Zinsen für seine Staatsschulden hätte zahlen müssen. Mehrbelastungen in Höhe von rund drei Milliarden Euro für die nächsten Jahre standen im Raum.

Verlust des Triple A hätte Zinsen viel teurer gemacht
Das hätte noch tiefere Löcher in die Staatskasse gerissen, einen noch härteren Sparkurs erfordert. Mit der Erneuerung der Bestnote ist also auch das Budget gerettet.
Als Begründung für ihre positive Bewertung nennen die Prüfer von Moody’s die Stärke der österreichischen Wirtschaft, die guten Exportleistungen der Unternehmer, gut ausgebildete Arbeitskräfte und eine niedrige Arbeitslosigkeit.

Außerdem wird die von der Regierung in Angriff genommene Schuldenbremse sehr positiv gesehen, ebenso wie die Bemühungen, die Risiken unserer Banken in Osteuropa zu beschränken.

„Entscheidend war jetzt, dass Moody’s gesehen hat, dass die österreichische Regierung glaubwürdig Maßnahmen zur Budgetkonsolidierung setzt. Das schafft Vertrauen – was das wichtigste ist“, erläutert Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria, gegenüber ÖSTERREICH. Und auf Basis seiner guten Wirtschaftsdaten könne sich Österreich die Haushaltskonsolidierung auch leisten.

Ratingagentur lobt unsere gute Wirtschaftsleistung
Gefahren sieht Moody’s in der hohen Verschuldung staatsnaher Betriebe wie der ÖBB, was das Budgetdefizit erhöhen könnte. Insgesamt bleibt der Ausblick für Österreich aus Sicht der Moody’s-Prüfer aber „stabil“. Allerdings hänge das zunehmend von einer Lösung der Krise in der Eurozone ab.

Die Bestätigung des Triple A sei kein Grund zum Ausruhen, sagte Vizekanzler Spindelegger. „Das uns entgegengebrachte Vertrauen ist gut und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber: Dieses Vertrauen müssen wir uns auch in Zukunft erhalten“, so der ÖVP-Chef.

Auf das Urteil der zweiten US-Ratingagentur, S&P, heißt es noch warten. Sie wird ihre Entscheidung über die Bonitätsnoten der Euro-Länder erst im Jänner veröffentlichen.

Gefahr für Euroländer

Die Rating-Agentur Moody’s hat Österreichs Triple A bestätigt, andere Euro-Länder haben aber nicht die besten Aussichten (siehe Moody’s-Ranking Euroländer rechts). Neben Österreich haben nur Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande und Finnland ein Triple A. Vor allem Zypern, Irland, Portugal (ab Kategorie B) werden als spekulativ eingeschätzt, Griechenland hat ein sehr hohes Ausfallsrisiko. Die Rating-Agentur Standard & Poor’s stellt den meisten Euroländern, darunter auch Österreich, sogar die Rute ins Fenster und droht 15 von 17 Euroländern mit einer Herabstufung.
Die Rating-Agentur Fitch droht ebenfalls mehreren Euroländern mit einem schlechteren Rating.

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