WestLB plant Konzernumbau bis Jahresende

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Die angeschlagene WestLB soll zügig von Ballast befreit und damit auf einen Eigentümerwechsel vorbereitet werden. "Wir wollen eine Kernbank schaffen", sagte der Präsident des rheinischen Sparkassenverbandes, Michael Breuer, bei einem Empfang in Düsseldorf. Beim Bankumbau wolle man bis Ende 2009 vorankommen.

Er verwies auf die neuen gesetzliche Möglichkeiten, nicht mehr zum Kerngeschäft der WestLB zählende Papiere auszulagern. Der profitable Kern der WestLB könne dann in einen Konsolidierungsprozess der deutschen Landesbanken eingebracht oder im Rahmen eines Bieterverfahren an Investoren verkauft werden.

Breuer ist zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der WestLB. Das Kontrollgremium kommt am 11.9. zu einer planmäßigen Sitzung in Düsseldorf zusammen. In Finanzkreisen wird erwartet, dass über den Vorstandsvorsitz entschieden wird. Ende Juni hatte das Gremium die Berufung von Dietrich Voigtländer zum ordentlichen Bankchef auf dessen Wunsch vertagt.

Auslagerung von Papieren geplant

Erst sollten auf Bundesebene neue gesetzliche Möglichkeiten zur Auslagerung von Papieren der WestLB abgewartet werden. Diese Voraussetzung liegt inzwischen vor. Voigtländer führt seit dem Rücktritt von Heinz Hilgert im Mai die WestLB kommissarisch. Der 50-Jährige war bis dahin stellvertretender Vorstandsvorsitzender.

Die WestLB soll nach den Auflagen der EU-Wettbewerbshüter um die Hälfte verkleinert und bis Jahresende 2011 mehrheitlich in neue Hände kommen. Das ist der Preis für die milliardenschwere Garantien der WestLB-Eigentümer zugunsten der angeschlagene Landesbank.

Die WestLB war bereits 2007 durch Fehlspekulationen und umfangreiche Anlagen in risikoreiche Papiere in die Krise geraten. Die Mehrheit an der WestLB halten die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen, größter Einzelaktionär der WestLB ist das Land NRW. Außerdem sind die Kommunen in NRW an der Bank beteiligt. Bisher hat sich trotz mehrerer Anläufe kein Partner für die WestLB unter den insgesamt sieben Landesbanken gefunden.

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