Nationalbank-Prognose

Wirtschaft wächst 2011 um 2,1 Prozent

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Die heimische Wirtschaft entwickelt sich besser, als noch zur Jahresmitte angenommen.

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) ist für die weitere Wirtschaftsentwicklung in Österreich optimistischer als noch zur Jahresmitte und hat ihre Wachstumsprognosen erhöht. Für 2010 wird nun wie bereits angekündigt mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,9 Prozent gerechnet, im Juni waren noch 1,6 Prozent erwartet worden. 2011 wird das Wirtschaftswachstum mit 2,1 Prozent (Juni: 1,8 Prozent) prognostiziert und für 2012 mit 2,3 (2,1) Prozent. Getragen werde der Aufschwung im Wesentlichen von den Exporten. Das Sparpaket dämpft den privaten Konsum und beschleunigt vorübergehend den Preisauftrieb.

Einschätzung: Inflationsrate wird steigen
Die Inflationsrate gemessen am HVPI (Harmonisierter Verbraucherpreisindex) wird nach Einschätzung der Nationalbank im kommenden Jahr auf 2,2 Prozent steigen, nach 1,7 Prozent 2010. Im Jahr 2009 waren die Preise nur um 0,4 Prozent gestiegen. Der Anstieg im Jahr 2011 ist "zum erheblichen Teil durch Einmaleffekte im Rahmen der Budgetkonsolidierung bedingt", so die Notenbank. Im Jahr 2012 sollte sich die Situation wieder etwas entspannen und die Inflationsrate wieder auf 1,8 Prozent zurückgehen.

Aufschwung am Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt überrasche auch im aktuellen Aufschwung positiv. Die bereits heuer erfolgte Ausweitung der Beschäftigung werde sich auch in den nächsten beiden Jahren fortsetzen. Aufgrund des stark prozyklischen Verhaltens des Arbeitsangebots werde die Arbeitslosenquote aber nur geringfügig auf 4,3 Prozent im Jahr 2012 zurückgehen. Für heuer wird mit einer Arbeitslosenrate nach Eurostat-Definition von 4,5 Prozent gerechnet.

Budgetdefizit sinkt
Das Budgetdefizit wird begünstigt durch die bessere Konjunktur und die Annahme, dass die Budgetkonsolidierung wie geplant umgesetzt wird, sinken. 2011 soll es bei 3,0 Prozent des BIP und 2012 bei 2,6 Prozent liegen. Das heurige Defizit wird mit 4,1 Prozent erwartet.

Wifo und IHS-Prognose
Die heute im Rahmen einer Pressekonferenz veröffentlichte OeNB-Prognose liegt für 2011 über den September-Erwartungen von Wifo und IHS. Das Wifo ging Ende September von einem realen Wirtschaftswachstum für 2011 von 1,9 Prozent aus, das IHS von 2,0 Prozent. Für heuer ging das Wifo von 2,0 Prozent BIP-Anstieg aus, das IHS von 1,8 Prozent.

Exporte tragen Aufschwung
Bei den Exporten erwartet die OeNB heuer einen Anstieg um 10,4 Prozent und für 2011 im Einklang mit der Abkühlung des Welthandels in den nächsten Jahren eine Verlangsamung auf das langfristige Vorkrisenniveau mit Zuwächsen von rund sieben Prozent. Den privaten Konsum wird das Sparpaket in den Jahren 2011 und 2012 um jeweils einen Viertel- bzw. halben Prozentpunkt dämpfen. Den Anstieg beim Privatkonsum erwartet die Notenbank für 2010 und 2011 mit je 1,0 Prozent und für 2012 mit 1,3 Prozent. Die Sparquote wird von 10,9 Prozent heuer auf je 10,5 Prozent in den Jahren 2011 und 2012 sinken.

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