GM will Sanierungskonzept diese Woche vorlegen

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Der US-Autokonzern General Motors will nach Angaben des flämischen Regierungschefs Peeters bis Ende der Woche den Sanierungsplan für seine europäischen Töchter vorlegen. Die zuständigen Minister aus den EU-Staaten würden den Plan dann am 4. Dezember beraten, sagte Peeters am Montag nach einem Treffen in Brüssel von Vertretern der EU-Länder mit Opel-Standorten und GM-Europe-Chef Nick Reilly.

Reilly bezifferte den Finanzbedarf für die Sanierung der angeschlagenen Töchter auf 3,3 Mrd. Euro. In Deutschland schwindet allerdings zunehmend die Bereitschaft, GM für die Sanierung von Opel Staatshilfen zukommen zu lassen. "Das ist ein normales Unternehmen", sagte Hessens Ministerpräsident Roland Koch, in dessen Bundesland der Opel-Stammsitz liegt. "Das wird ganz normal behandelt. Und ein Unternehmen, das genügend Liquidität hat, kriegt keine Liquiditätshilfen." Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) bekräftigte ebenfalls seine ablehnende Haltung.

Die Bundesregierung hatte Opel während der monatelangen Suche nach einem Investor 1,5 Mrd. Euro Liquiditätshilfe zur Verfügung gestellt. GM blies dann aber den Verkaufsprozess in letzter Minute ab und erklärte, selbst wieder über genügend eigene Mittel zur Rettung von Opel zu verfügen.

Der Betriebsratschef des Opel-Werkes in Bochum, Rainer Einenkel, appellierte an die Bundesregierung, wie andere europäische Standortländer auch das Überleben des deutschen Autoherstellers mit Staatshilfen abzusichern. Österreich wird sich in Sachen Opel nach der gemeinsamen Marschlinie richten, die am nun abgesteckt worden ist. Dies sagte eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Mitterlehner zur APA.

GM hat als Ziel angekündigt, die Kapazität in Europa um rund 20 Prozent zu verringern. Dazu seien die Schließungen ganzer Werke nicht unbedingt nötig, hatte Reilly versichert. Den binnen eines Jahres notwendigen Stellenabbau bezifferte er auf bis zu 10.000 der insgesamt 46.000 Stellen in Europa.

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