US-Regierung hofft auf Opel-Hilfen aus Europa

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Die US-Regierung hofft nach den Worten des Auto-Beauftragten Ron Bloom auf staatliche Hilfen für Opel aus Europa. Die Regierung werde sich in die Diskussion darüber nicht einmischen, stehe aber für Beratungen bereit, sagte der Chef der Auto-Task-Force.

"Ob sich ausländische Regierungen beteiligen, ist eine Frage zwischen GM und den ausländischen Regierungen", sagte Bloom. "Ich denke, wir hoffen darauf, dass sie es tun, weil es für alle Beteiligten gut ist, aber wir werden Deutschland, Polen, England und Spanien nicht sagen, was in ihrem Interesse ist. Das müssen sie selbst herausfinden."

GM hat den Spielraum, in Töchter im Ausland zu investieren, wenn diese den Konzern stärkten, betonte Bloom. Im Falle Opel sei der Verwaltungsrat zu dieser Einschätzung gekommen. "Wenn man Anteile an einem Weltkonzern hat, dann muss man sagen: OK Jungs, ihr kümmert euch darum, den Aktienwert zu steigern. Und das ist, was sie versuchen zu tun."

Die US-Regierung wurde nach Blooms Worten von der Kehrtwende bei Opel völlig überrascht. "Unsere Erwartung war, dass der Verkauf genehmigt wird." Der Zeitpunkt der Entscheidung, die europäische Tochter im Konzern zu behalten, sei allerdings politisch schlecht gewesen. Die US-Vertreter hätten nicht einmal Gelegenheit gehabt, Bundeskanzlerin Angela Merkel während ihres Besuchs in Washington zu informieren.

"Unsere Freunde in Deutschland waren schockiert und wir waren, das versichere ich mit allem Nachdruck, nicht erfreut darüber, dass sie schockiert waren." Merkel hatte von der Entscheidung des GM-Verwaltungsrats praktisch unmittelbar nach dem Abschluss ihrer Gespräche mit Obama erfahren.

"Wir würden das niemals so hinterrücks machen wollen, aber wir wurden hinterrücks davon überrascht", sagte Bloom. Der Verwaltungsrat sei ein unabhängiges Gremium, das seine eigenen Entscheidungen fälle. "Sie haben ihre Entscheidung getroffen und wir werden nicht versuchen, sie zu einer Änderung zu bewegen. Ich denke mal, wir hätten etwas sagen können. Aber wir haben es nicht getan."

Merkel hatte sich für einen Verkauf Opels an ein Konsortium um den österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna und die staatliche russische Sberbank stark gemacht. Der GM-Verwaltungsrat entschied sich jedoch im letzten Moment dagegen. Opel verbleibt jetzt im GM-Konzern.

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