Buwog-Affäre

Grasser dementiert Vorwürfe empört

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SP-Kräuter sieht Verdunkelungsgefahr: "U-Haft für Grasser wird Thema"

Ein Urlaub von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser auf den Seychellen im Jahr 2004 lässt in der heimischen Politik die Wogen hochgehen. Wie nun bekannt wurde, soll Lobbyist Walter Meischberger den Urlaub für Grasser bezahlt haben - nur wenige Monate bevor der BUWOG-Deal über die Bühne ging.

Grasser verteidigt den Urlaub in der Sonntagsausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH: "Das ist eine offensichtlich von Hass getriebene Verfolgung meiner Person auf niedrigstem und lächerlichem Niveau. Noch niveauloser geht es nicht. Den Urlaub habe natürlich ich bezahlt. Ich habe meine Urlaube immer selber bezahlt. So auch diese Reise auf die Seychellen." Und er erklärt, warum Meischberger die Reise für ihn bezahlte: "Er hatte damals gute Geschäftsbeziehungen zu dem Resort und hat Sonderkonditionen bekommen - also hab ich zu ihm gesagt: Buch' das bitte für mich und ich geb' dir dann das Geld. Genau so war es dann: Meischberger hat die Buchung für mich gemacht, und ich habe ihm das Geld gegeben."

SPÖ-Geschäftsführer Günther Kräuter erneuert seine Forderung nach Öffnung der Grasser-Konten. Er fordert Justizminister Claudia Bandion-Ortner zum sofortigen Handeln auf: "Angesichts so eindeutiger Umstände wie der vom Lobbyisten bezahlten Reise muss Ministerin Bandion-Ortner der Staatsanwaltschaft jetzt die Weisung erteilen, die Umstände ordentlich zu prüfen." Kräuter spricht in ÖSTERREICH erstmals eine mögliche U-Haft für Grasser an: "Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung. Aber findet man in den Konten keinen Hinweis auf die Rückzahlung, erhärtet sich der Verdacht lupenreiner Korruption. Stellt sich heraus, dass der Lobbyist tatsächlich Grassers Urlaub bezahlt hat, steht die Entscheidung über eine U-Haft an." Immerhin bestehe permanent Verabredungs- und Verdunkelungsgefahr, da Grasser mit dem in der Buwog-Causa ebenfalls Beschuldigten Immobilienmakler Ernst Karl Plech eine gemeinsame Firma habe.

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