Der Ex-Finanzminister und Ex-Chairman der einstigen Meinl International Power (MIP), Karl-Heinz Grasser, ist wieder im Geschäft: Am Freitag wurde bekannt, dass Grasser die Wiener Immobilienfirma GPSI GmbH mitbegründet hat. Dort hält der einstige Drittel-Eigentümer der MIP (nun Power International) ein Drittel der Anteile. Die übrigen halten die Familie Plech sowie Jürgen Schnabl.
Zu den Kerngeschäft von GPSI mit Sitz nahe dem Stephansplatz sollen die Althaussanierung, Vorsorgewohnungen und klassische Immobilieninvestments im Bereich Wohn- und Gewerbeimmobilien gehören. "Gerade in Zeiten der Finanzkrise haben konservative und sichere Immobilien-Direktinvestments die höchste Attraktivität für Anleger und Investoren", zeigte sich Grasser überzeugt.
Als Geschäftsführer des neuen Unternehmens fungieren die Immobilienexperten Ernst Karl Plech und Jürgen Schnabl. "Mit dem Netzwerk und den Erfahrungen von Mag. Karl-Heinz Grasser als ehemaliger Finanzminister ist somit die ideale Kombination gegeben", wird versichert.
Dabei kennen sich Grasser und Plech schon seit langem. Plech ist seit Jahrzehnten im Immobiliensektor tätig und war unter anderem Aufsichtsrat bei der Bundesimmobiliengesellschaft und Makler der Immofinanz. Seine Bestellung zum Aufsichtsratschef der gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft für Bundesbedienstete im Jahr 2000 war von SPÖ und Grünen als "Freunderlwirtschaft" der FPÖ kritisiert worden.
Kritik kam auch am 2004 erfolgten Verkauf von fünf Bundeswohngesellschaften an ein Konsortium aus Immofinanz und Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, das damals 861 Mio. Euro zahlte. In diesem Zusammenhang warf die Opposition Grasser vor, Plech in die Vergabekommission berufen zu haben. Der Rechnungshof beschied 2007, dass die damalige Regierung es nicht geschafft habe, mehr zu erlösen als die Wohnungen nach ohnedies sehr konservativen Schätzungen wert gewesen seien.