Großes Einkaufszentrum-Projekt in Graz gestoppt

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Ein 200 Mio. Euro schweres Investitionsvorhaben des zur Otto-Gruppe gehörende ECE Projektmanagement GmbH & Co KG, Hamburg, in der Annenstraße am Grazer Hauptbahnhof ist abgesagt worden. Gemeinsam mit Kika/Leiner hätte eine Shopping Mall ("Stadtgalerie") mit 55.000 Quadratmetern, 130 Shops und zusätzlich 750 Arbeitsplätzen entstehen sollen, ursprünglich schon mit Start 2009.

Faktum ist, dass es gegen das Vorhaben beträchtlichen Widerstand gab, die Bruchlinie zog sich bis in die schwarz-grüne Koalition. Entscheidend mitgewirkt hat auch die Konkurrenz: Wie von ECE und aus dem Rathaus bestätigt wurde, hat Spar-Doyen Friedrich Poppmeier, der auch das benachbarte Einkaufszentrum "Citypark" betreibt, 14.000 Quadratmeter Grund um 7,5 Mio. Euro erworben, die Bestandteil des "Stadtgalerie"-Projekts rund um die bestehenden Gebäude von C&A und Leiner waren.

Poppmeier will das Areal entwickeln, etwa mit Wohnbau, nicht aber mit einem Shopping-Center. Das nunmehr gescheiterte Projekt war ja von ECE und auch von Bürgermeister Nagl als Gegenstück zu den Einkaufsmeilen am Stadtrand und als Entwicklungschance für die mit Problemen kämpfende Annenstraße propagiert worden.

In einer Stellungnahme konnte Nagl nun der geänderten Situation durchaus Positives abgewinnen: "Für uns kommt es mit dem Eigentümerwechsel zu einem Wechsel von einem deutschen zu einem österreichischen Investor. Wesentlich ist, dass mit dem Wegfall einer guten Chance, die Annenstrasse und das Annenviertel aufzuwerten, sich unmittelbar eine neue Chance ergibt, dies mit einem erfahrenen Grazer Unternehmer zu tun." Das Konzept werde ein anderes sein, aber die Belebung der Annenstrasse und damit der Grazer Ost-West Achse, werde weitergehen, sagte er.

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