Handel

Erste Supermarktkette will Maskenpflicht nicht kontrollieren

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Die Lebensmittelkette “Spar” erteilt den von Minister Rauch angesetzten FFP2-Maskenkontrollen eine Absage – und der Gewerkschaftsbund fordert ein Ende der Ungleichbehandlung von Handelsangestellten.

Während die Maskenpflicht im Handel mit Samstag gefallen ist, muss in Lebensmittelläden nach wie vor FFP2-Maske getragen werden – von Mitarbeitern und Kunden. Kontrollieren sollen das laut Anordnung von Gesundheitsminister Rauch die Angestellten. Supermarkt-Gigant "Spar" legt sich jedoch quer. In einem Schreiben zur Hygiene in den Filialen wird zwar festgehalten, dass “alle Mitarbeiter sowie Kunden verpflichtet sind, FFP2-Masken zu tragen”, allerdings wird nun niemand mehr zur Rede gestellt warum er keine Maske trägt.

“Unsere Mitarbeiter machen alle Kunden, die keine FFP2-Maske tragen, höflich auf die Maskenpflicht aufmerksam und überreichen eine Gratis-Maske. Das ist alles, was wir tun können”, so die “Spar”-Geschäftsführung. “Ein eventuelles Nichttragen von Masken kann auch gesundheitliche Gründe haben, und es steht unseren Mitarbeitern nicht zu, dies zu kontrollieren,” so die Spar Geschäftsführung in einem Schreiben auf der Website.

Auch Gewerkschaft rebelliert

Während der Handel durch das Ende der Maskenpflicht in Geschäften abseits des täglichen Bedarfs aufatmet, bleibt die Maske im lebensnotwendigen Handel vorerst bestehen. Das kritisiert die Gewerkschaft GPA massiv. Derzeit stünden die Telefone nicht still, die Beschwerden von Beschäftigten im Lebensmittelhandel würden sich häufen. Die Maske solle daher im gesamten Handel fallen, forderten die Gewerkschaftsvertreter in einer Aussendung am Mittwoch.

Die Bundesregierung habe eine Situation der "völligen Absurdität" geschaffen, meint die Vorsitzende der Gewerkschaft GPA, Barbara Teiber. Eine Situation, bei der Tausende maskenlos feiern dürften und es in den Wirtshäusern keine Zugangsbeschränkungen gebe, aber Handelsangestellte stundenlang mit FFP2-Maske arbeiten müssten. "Das lässt sich medizinisch nicht begründen, das ist schlicht Pandemie-Missmanagement", so Teiber.

Die GPA-Vorsitzende fordert daher die Gleichstellung aller Handelsbeschäftigten und damit das Ende der Maskenpflicht im lebensnotwendigen Handel. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, startete die Gewerkschaft gemeinsam mit dem Handelsverband eine Petition für die Abschaffung der Maske im gesamten Handel. Die Petition zählt derzeit rund 7.200 Unterschriften.
 

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