Der Technik-Riese Google wurde in Kalifornien (USA) zur Zahlung von über 314 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 290 Millionen Euro, Stand Juli 2025) verurteilt.
Der Grund: Android-Smartphones sollen selbst dann persönliche Daten gesendet haben, wenn sie gar nicht aktiv genutzt wurden – und das ohne Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer. Dieses Urteil könnte erst der Auftakt einer ganzen Serie rechtlicher Auseinandersetzungen sein.
Technik-Riese
Das Verfahren wurde bereits im Jahr 2019 angestoßen. Laut Anklage sollen Android-Geräte im Hintergrund – also im Leerlauf – sensible Daten an Google weitergeleitet haben. Dabei handelte es sich offenbar nicht nur um technische Informationen, sondern um verwertbare Daten, die unter anderem für gezielte Werbung genutzt worden sein sollen. Und das auf Kosten des mobilen Datenvolumens der Nutzer – ohne deren Wissen. Insgesamt sollen rund 14 Millionen Menschen im US-Bundesstaat Kalifornien betroffen sein. Die Klage wurde als Sammelklage eingereicht, was das Gewicht des Falls zusätzlich erhöhte.
Google weist die Schuld von sich
Google hält das Urteil für einen Fehler. Unternehmenssprecher Jose Castaneda erklärte, dass solche Datentransfers notwendig seien, um die Leistung und Stabilität der Geräte zu garantieren. Zudem hätten die Nutzer bei der Einrichtung der Geräte bereits den Datenschutzrichtlinien zugestimmt, in denen diese Prozesse angeblich geregelt seien. Das Unternehmen hat bereits angekündigt, gegen die Entscheidung in Berufung zu gehen. Solange kein rechtskräftiges Urteil vorliegt, muss Google die Geldstrafe nicht bezahlen – und die betroffenen Nutzer erhalten keine Entschädigung.
Das bedeutet das Urteil
Obwohl das Gerichtsurteil nur Kalifornien betrifft, hat es eine weitreichende Signalwirkung. Denn ähnliche Klagen wurden bereits in den restlichen 49 US-Bundesstaaten eingereicht. Auch dort werfen Nutzer:innen Google vor, ohne Zustimmung persönliche Daten gesammelt zu haben. Die nächsten Verhandlungen sollen voraussichtlich im April 2026 beginnen – ebenfalls in San Jose (Kalifornien, USA).
So steht Android im Vergleich zu Apple da
Android steht immer wieder in der Kritik, weil es im Gegensatz zum Betriebssystem von Apple mehr Daten sammelt.
Zwar bietet Google eine Vielzahl an Einstellungen, mit denen die Nutzerinnen und Nutzer die Datenerfassung einschränken können – doch viele dieser Optionen sind schwer zu finden oder unübersichtlich dargestellt. Ein vollständiger Überblick darüber, was im Hintergrund geschieht, fehlt oft völlig.