Wegen Streikankündigung

Iberia lockert umstrittene Sanierungspläne

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Statt 4.500 sollen "nur" 3.807 Jobs gestrichen werden

Die angeschlagene spanische Fluggesellschaft Iberia hat ihren umstrittenen Sanierungsplan nach einer Streikankündigung der Belegschaft gelockert. Man wolle nur noch 3.807 der insgesamt rund 20.000 Arbeitsplätze abbauen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Madrid mit. Zuvor war eine Streichung von 4.500 Stellen angekündigt worden. Unter Berufung auf Gewerkschaftskreise berichteten spanische Medien, der Abbau solle zwischen März und Dezember erfolgen und 2.735 am Boden Beschäftigte, 759 Flugbegleiter und 313 Piloten treffen.

Aus Protest gegen die drastischen Pläne des Mutterkonzerns IAG (International Airlines Group), zu dem auch British Airways gehört, hatten die Gewerkschaften vergangene Woche zu Streiks aufgerufen. Das Kabinen- und das Bodenpersonal der Airline wollen bis Ende März an insgesamt 15 Tagen (vom 18. bis 22. Februar, vom 4. bis 8. März sowie zwischen dem 18. und dem 22. März) die Arbeit niederlegen.

Eine offizielle Reaktion der Gewerkschaften auf die geänderten Pläne gab es zunächst nicht, der Streik wurde vorerst nicht abgesagt. Die Verhandlungen waren seinerzeit ergebnislos abgebrochen worden. Im Rahmen der Sanierung will Iberia die Gehälter zum Teil um 25 bis 35 Prozent senken, die Produktivität der Belegschaft erhöhen und flexiblere Arbeitsverträge und Arbeitszeiten einführen.

Nach Einschätzung der Konzernführung kämpft Iberia ums Überleben. Das Unternehmen hatte in den ersten neun Monaten 2012 Verluste von 262 Millionen Euro verbucht. Der Sanierungsplan ist nach Ansicht von IAG-Chef Willie Walsh erforderlich, um Iberia aus den roten Zahlen herauszuführen. Die Gewerkschaften sehen dagegen British Airways als den eigentlichen Nutznießer der Kürzungen.

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