Die Lage der Industrie in den Euroländern hat sich zu Frühlingsbeginn verschärft. Der Einkaufsmanagerindex rutschte im April um 1,8 auf 45,9 Punkte ab, teilte das Markit-Institut zu seiner Umfrage unter 3.000 Firmen mit. Das ist der schlechteste Wert seit knapp drei Jahren.
Das Barometer entfernte sich damit weiter von der 50-Punkte-Marke, ab der Wachstum signalisiert wird. Die Misere schlägt auf den Arbeitsmarkt durch: Es wurden so viele Jobs gestrichen wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. "Die Eurozone-Industrie ist im April noch tiefer in die Rezession geschlittert", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Dass angesichts zunehmender Auftragsverluste so viele Stellen gestrichen wurden wie seit über zwei Jahren nicht mehr, deutet überdies darauf hin, dass die Branchenakteure so schnell nicht mit einer Trendwende rechnen." Die Schwäche ist nicht mehr auf Krisenstaaten wie Griechenland begrenzt. Lediglich in Österreich und Irland signalisierte das Barometer noch Wachstum.