Industrie im Euroraum holt auf

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Die Industrie der Eurozone wächst so deutlich wie seit fast zweieinhalb Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex kletterte im November um 0,3 auf 51,6 Punkte, teilte das Markit-Institut zu seiner Umfrage unter tausenden Unternehmen mit. Das ist der höchste Stand seit Juni 2011. Das Barometer liegt damit seit fünf Monaten über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert.

Der Euroraum kämpft sich weiter aus der Krise, die Kluft innerhalb der Währungsunion bleibt aber groß. "Die Erholung beschränkt sich weitgehend auf den Norden", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "In Deutschland, den Niederlanden und Österreich herrschte ein starker Aufwärtstrend vor."

Die südlichen Länder enttäuschten dagegen weiterhin. "Besonders Frankreich und Spanien, die beide wieder einen Rückgang verzeichneten", sagte Williamson. So habe Frankreich als einziges Land neben Griechenland einen Exportrückgang hinnehmen müssen. Mit 48,4 Zählern liegt der Einkaufsmanagerindex beim deutschen Nachbarn inzwischen niedriger als in Griechenland mit 49,2. In anderen Krisenstaaten wie Italien, Spanien und Irland kann der anziehende Export die schwache Binnennachfrage inzwischen zunehmend ausgleichen.

Trotz der Aufwärtsentwicklung baute die Industrie erneut Stellen ab. "Die Unternehmen versuchen nach wie vor, durch Rationalisierungsmaßnahmen ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern", sagte Williamson, "von einer bedeutsamen Erholung des Arbeitsmarktes ist die Eurozone noch erschreckend weit entfernt."

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