Jetzt sechs Prozent

Inflation auf niedrigstem Wert seit Russland die Ukraine attackierte

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Die Teuerungsrate sank von 7,4 % im Vormonat auf jetzt 6 %. Strom stark gesunken im Preis, Dosenbier um 20 % teurer.

Die Jahresinflation (VPI) ist im September auf 6 Prozent gesunken. Das ist der tiefste Wert seit Februar 2022, als Russland in die Ukraine einmarschierte. In ihrer Schnellschätzung prognostizierte die Statistik Austria noch eine September-Inflation von 6,1 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat August 2023 - in dem die Teuerung 7,4 Prozent betragen hatte - erhöhte sich das durchschnittliche Preisniveau um 0,4 Prozent, teilte die Behörde am Mittwoch mit.

Haushaltsenergie bremste die Inflation

Der Rückgang der Verbraucherpreise geht vor allem auf die Haushaltsenergie zurück, so die Statistik Austria. Diese war bisher einer der Haupttreiber der immensen Inflation. Nun gibt es einen dämpfenden Effekt. "Nachdem die Energiepreise vor einem Jahr massiv gestiegen waren, sehen wir nun im Vergleich zum Vorjahr deutliche Preisrückgänge bei Strom und markant geringere Teuerungsraten bei Gas und Fernwärme", so Behördenchef Tobias Thomas. In der Gastronomie und Hotellerie lagen die Preissteigerungen im September aber beispielsweise noch deutlich über der Marke von zehn Prozent.

Strom deutlich billiger als vor einem Jahr

"Nachdem die Energiepreise vor einem Jahr massiv gestiegen waren, sehen wir nun im Vergleich zum Vorjahr deutliche Preisrückgänge bei Strom und markant geringere Teuerungsraten bei Gas und Fernwärme", so Behördenchef Tobias Thomas. Kein Wunder: Im vorigen September hatten massive Preissprünge im Energiebereich damals für den höchsten Inflationswert in Österreich seit 70 Jahren gesorgt. Mit 10,5 Prozent war es in den zweistelligen Bereich gegangen.

Täglicher Einkauf um fast 10 % im Preis gestiegen

 Die Kosten für den täglichen Einkauf (hauptsächlich Lebensmittel) stiegen stärker als die Inflation im Durchschnitt. Der sogenannte Mikrowarenkorb, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresabstand um 9,7 Prozent.

Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresvergleich um 4,9 Prozent (August: +4,2 Prozent).

Brot und Gebäck: 12 Prozent teurer

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 8,4 Prozent. Fleisch wurde um 6,4 Prozent teurer. Zucker, Marmelade, Schokolade, Honig und Süßwaren verteuerten sich um 11 Prozent gegenüber dem September des Vorjahres.

Die Preise für Brot und Gebäck stiegen um 11,6 Prozent. Gemüse wurde um 10,7 Prozent teurer, Milch, Käse und Eier um 5,6 Prozent, Obst um 3,2 Prozent.

 
 

Diese Produkte wurden im Vergleich zu vor einem Jahr billiger:

Produkt Preisunterschied
Maklergebühr (Wohnung) -98 %
Holzpellets -35 %
Software-Paket -27 %
Pfirsiche -27 %
Strom -26 %
Erdbeeren -18 %
Heizöl Extra leicht -17 %
Butter -17 %
Diesel -9 %
Handy -8 %
Avocado -8 %
Computer -8 %
Vorhänge -7 %
Elektr. Zahnbürste -7 %
Zuckermelone -6 %
Wahlarzt -6 %
LED-Lampe -5 %
Pfanne -5 %
Kinderkrippe -5 %
Fahrräder -4 %

Und bei diesen Produkten gibt es im Jahresvergleich die höchsten Preis-Anstiege

Produkt Preisanstieg
Olivenöl 41 %
Gas 37 %
Videospiel 32 %
Orangen 31 %
Briefporto (Inland) 30 %
Rechtsanwalt 29 %
Pommes (tiefgekühlt) 25 %
Gitarre 25 %
Städteflug 24 %
Kartoffeln 24 %
Birnen 23 %
Kinderbuch (Bestseller) 22 %
Hotel Ausland 22 %
Cola 21 %
Reis 21 %
Dorsch-Filet 20 %
Dosenbier 20 %
Spiegelreflex-Kamera 20 %
Fernheizung 20 %
Orangensaft 19 %

Vor einem Jahr noch zweistellige Inflation

Dass die Inflation diesen September tiefer liegt als im selben Monat vor einem Jahr ist auch einem historischen Faktum geschuldet. Im September 2022 war die Teuerung schließlich erstmals seit 70 Jahren auf ein zweistelliges Niveau geklettert. Und damals war der Hauptgrund eben eine Explosion bei den Energiekosten. 

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