Der kroatische Sportwagen-Hersteller Rimac hat bei seiner jüngsten Finanzierungsrunde 500 Mio. Euro frisches Geld erhalten. Auch Porsche investiert erneut und bleibt mit rund 20 Prozent an Rimac beteiligt.
Die Mittel wurden nach Angaben des Unternehmens vom Mittwoch unter anderem von dem japanischen Technologieinvestor Softbank und der US-Investmentbank Goldman Sachs bereitgestellt. Damit steige die Bewertung von Rimac auf mehr als 2 Milliarden Euro.
Porsche seit 2018 an Rimac beteiligt
Auch Porsche ist mit einer zweistelligen Millionensumme wieder dabei. Porsche hatte 2018 erstmals in Rimac investiert und seine Anteile sukzessive aufgestockt. „Mit neuen Investoren an Bord baut Rimac seine Position in der Elektromobilität weiter aus und wird damit zu einem noch stärkeren Partner für Porsche“, betont Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Porsche AG .
Nach der Transaktion hält Porsche weiterhin rund 20 Prozent an der Rimac Group. Firmengründer und CEO Mate Rimac bleibt der Gesellschafter mit den meisten Anteilen. „Wir haben ehrgeizige Wachstumspläne für die nächsten Jahre und sind stolz auf die Unterstützung durch bedeutende neue und bestehende Investoren, die an unsere Vision glauben“, sagt Mate Rimac. „
Das frische Geld solle vor allem für das weitere Wachstum des Unternehmens verwendet werden, sagte Firmengründer und Haupteigner Mate Rimac. Insbesondere das Zuliefergeschäft werde ausgebaut.
Börsengang erst bei 1 Milliarde Umsatz
Einen schnellen Börsengang schloss Rimac aus. "Wir denken sehr langfristig", sagte er. Ihm gehe es um einen Horizont von 100 Jahren. Aus diesem Grund habe Rimac sich auch gegen einen Börsengang durch die Hintertür über eine Special Purpose Acquisition Company (SPAC) entschieden. "Ich bin sehr glücklich damit, das war eine gute Entscheidung." Vor einem Börsengang müsse das Unternehmen noch etwas reifer und die Geschäfte besser absehbar werden. Als Schwelle nannte Rimac einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro - derzeit erwirtschafte das Unternehmen etwa die Hälfte davon. "Warum sind die SPAC gescheitert - sie haben Versprechungen abgegeben, die sie nicht halten konnten", sagte Rimac.
Mit Bugatti zusammengeschlossen
Das Elektroauto-Start-up hat sein Fahrzeuggeschäft im vergangenen Jahr mit Bugatti zusammengeschlossen. Porsche hält an dem Joint-Venture 45 Prozent, der Rest liegt bei der Rimac-Holding.
In einer zweiten Sparte hat Rimac das Zuliefergeschäft gebündelt. Diese Sparte, die Teile wie Batterien, Elektro-Achsen und Unterhaltungselektronik für andere Autobauer zuliefert, solle mit dem frischen Geld gestärkt werden, sagte Rimac. Ab dem Jahr 2024 kämen einige Projekte zum Laufen, bei denen es um größere Stückzahlen gehe. Dabei gehe es vor allem um Batterien, die insbesondere in Spitzenmodellen zum Einsatz kämen.
700 neue Mitarbeiter
Rimac baut derzeit eine neue Zentrale vor den Toren der kroatischen Hauptstadt. Allein im laufenden Jahr sollen 700 Mitarbeiter eingestellt werden; derzeit sind mehr als 1.500 Menschen bei dem Sportwagenbauer beschäftigt, der neben dem Standort Kroatien auch Niederlassungen in Frankreich, Berlin und Großbritannien hat. Das Unternehmen schaue sich weitere Standorte an, sagte Rimac. Dabei könne Italien eine Option sein, weil dort qualifiziertes Personal zu finden sei.