Die italienischen Milchbauern planen am kommenden Dienstag eine Straßenblockade am Brenner. Hunderte von Milchbauern wollen mit ihren Traktoren den Verkehr an der Grenze lahmlegen, um gegen die Krise in der Milchproduktion zu demonstrieren. Wie die APA erfuhr, will sich dem Protest auch der italienische Landwirtschaftsminister Zaia anschließen, der am Dienstagvormittag am Brenner eintreffen wird.
Zaia will am Brenner einen Vorschlag vorstellen, den die italienische Regierung in Brüssel zur Lösung der Probleme des europäischen Milchsektors vorlegen will. Die italienische Regierung stemmt sich gegen den EU-Plan, der mit Finanzierungen von 600 Mio. Euro zu einem zweiprozentigen Rückgang der Milchproduktion im EU-Raum führen soll.
"Mit unserem Plan wollen wir nicht-konkurrenzfähige Milchproduzenten mit Anreizen anregen, den Sektor zu verlassen. Im EU-Raum gibt es zwei Millionen kleine Milchproduzenten mit weniger als 20 Kühen. Die Produktionskosten sind sehr hoch, während die Bauern 28 Cent für einen Liter Milch bekommen. Das erklärt den Rückgang in der Produktion und des Exports von Milch und Käseprodukten. Dieses Problem betrifft nicht nur Italien, sondern auch Österreich, Frankreich, Deutschland und die Niederlanden", erklärte Zaia.
Die österreichischen Frächter sind über die Demo empört. "Es ist absolut verantwortungslos in derart schwierigen Zeiten eine so wichtige Durchzugsroute zu blockieren. Das ist eine Frechheit", so Rudolf Bauer vom Fachverband der Güterbeförderer zur APA.
Von der Protestaktion soll der Verkehr über die Autobahn auf südlicher Seite (A 22) nicht betroffen sein. Bisher haben ähnliche Veranstaltungen auf einem Lkw-Parkplatz nach einem Tunnel im Gemeindegebiet Brenner stattgefunden, teilte die Polizei mit.