Italiens EU-Vorsitz als Chance für Premier Renzi

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Italien übernimmt ab kommendem Dienstag den EU-Vorsitz. Genau drei Jahre nach Beginn der akuten Phase der Finanz- und Wirtschaftskrise, die Österreichs Nachbarland an den Rand des Konkurses geführt hatte, schlägt für das südeuropäische Land die Stunde der Wahrheit.

Für Italien, das sich seit 2012 einem Sanierungskurs ohnegleichen unterzogen hat, heißt es jetzt, zu beweisen, dass es mit zurückgewonnener Glaubwürdigkeit und dem Prestige eines großen Gründungsmitglieds die EU auf Entwicklungskurs zurückbringen kann. Der EU-Vorsitz ist eine Feuerprobe für den jungen und zielstrebigen Premier Matteo Renzi. Reformen gegen mehr Zeit beim Defizitabbau - darauf basiert die Strategie des 39-jährigen Regierungschefs. Die EU-Verträge müssten besser für Wachstum und Arbeit genutzt werden, lautet Renzis Credo.

Italien wolle jedenfalls von dem eingeschlagenen Sanierungskurs nicht abweichen und die Defizitschwelle von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) einhalten, versichert der Regierungschef. Mit seinem jugendlichen Elan scheut Renzi nicht den Konfrontationskurs mit der strengen deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Denn auch die EU-Wirtschaftslokomotive Deutschland werde bald die Folgen der schwierigen Lage in Südeuropa zu spüren bekommen, wenn Brüssel nicht sofort einen Marshallplan für Wachstum und Beschäftigung auf die Beine stelle, meint der Sozialdemokrat.

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